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Interior Scholarship | Blog 01 | Mona Schaffer

Lichtung | Semesterarbeit Lichtinstallation

Mona Schaffer ist Gewinnerin des Interior Scholarship. Foto: Sto-Stiftung / AIT / Mona Schaffer

Semesterarbeit Lichtinstallation

Die Unendlichkeit und Weite des Himmels im Outback Australiens, das ferne Donnern einer Lawine in den Alpen, der Wechsel der Lichtstimmung bei einem Gewittereinbruch – all das sind gewaltige Natureindrücke, die mich fesseln und sich in meinem Gedächtnis eingeprägt haben. Aber auch ruhigere, alltäglichere Naturbegegnungen wie das Rauschen eines Bachs, das Rascheln der Blätter oder das Glitzern des Sonnenlichts auf einer Wasseroberfläche sind Momente, die mich positiv stimmen. Für diese Momente möchte ich einen Ort auf dem Marktplatz von Halle (Saale) schaffen, einen Ort, der sich an den vielseitigen Sinneseindrücken der Natur orientiert, der die Sinne der Passanten anregt und der zu einem emotionalen Raumerlebnis wird.

Doch wie kann ein solcher Ort geschaffen werden, ohne den Markplatz in einen großen Park umzuwandeln? Wie kann man diese Vielzahl an Atmosphären in den gebauten Raum übertragen?

Inspiration für diesen Ort finde ich in den faszinierenden Lichtstimmungen des Waldes. Ich fokussiere mich auf drei Lichtatmosphären, die in Abhängigkeit von Sonne und Wind zu magischen Schauspielen werden und die mich immer wieder in ihren Bann ziehen: Die Schatten der Baumkronen auf dem Boden, vereinzelte durch das Blätterdach fallende Lichtstrahlen und die wechselnde Farbstimmung des von der Sonne beschienenen Blätterdachs.

Für diese Lichtstimmungen schaffe ich eine begehbare Raumfolge, die in drei Abschnitte gegliedert ist. In diesen Abschnitten werden die Lichtstimmungen einzeln übertragen und können von den Besuchern atmosphärisch erspürt werden. Die Lichtinstallationen bespielen die Decke, den Boden oder sind im Raum wahrnehmbar. Durch einzelne hintereinander stehende Rahmen, zwischen denen eine textile Membran verspannt ist, entsteht die Raumhülle. Durch die Veränderung der Größe der Rahmen, die sich weiten und verengen, entsteht eine bewusste Raumgliederung und eine anregende Raumform.

Durch die Raumhülle läuft ein Steg, auf dem der Raum durchschritten wird. Aus dem Steg wachsen polygonale Körper, auf denen sich die Besucher niederlassen können. Die Form und die Anordnung der Polyeder im Raum bestimmen dabei die Körperhaltung der Besucher und lenken deren Blick auf die inszenierten Lichtflächen. Die Passanten werden in der Lichtung zum Verweilen animiert und dazu eingeladen aus dem Alltag in die anregenden Lichtatmosphären des Waldes einzutauchen.

Mona Schaffer hatte das Glück in einer künstlerisch sehr aktiven Familie aufzuwachsen. Die Holzbildhauerei ihres Vaters und die Textilgestaltung und Landschaftsmalerei ihrer Mutter haben nicht nur ihr Raumempfinden und den Hang zu warmen und natürlichen Materialien geprägt, sondern vor allem ihr Interesse zur Kunst ausgebildet. Schon als Kind wurde Mona Schaffer dazu animiert zu malen, zu nähen und eigene Dinge zu bauen. Sie wurde darin bestärkt, ihre Gedanken und Ideen auf unterschiedliche Weise auszudrücken und in die Tat umzusetzen. Damals wuchs ihre Begeisterung für Schrift, Collage, Zeichnung und Farbe als Ausdrucksmittel. In der zweidimensionalen Kommunikationsebene fühlte sie sich besonders wohl und fasste den Plan Kommunikationsdesign zu studieren.

Nach dem Abitur fing Mona Schaffer allerdings nicht gleich ihr Studium an, sondern ging für ein Jahr nach Australien: „Im Outback Australiens, dort wo der Himmel so nah ist, dass man das Gefühl hat, von ihm verschluckt zu werden, erfüllte sich jedes Mal, wenn ich die Augen öffnete, mein ganzer Körper mit einem tiefen Glücksgefühl. Die Intensität der Verbindung zwischen dem Menschen und dem Raum, der ihn umgibt, spürte ich dort deutlich und ein Gedanke ließ mich nicht mehr los. Ich wollte die Intensität solcher Raumerlebnisse in den gebauten Raum übertragen. Ich entschied mich dazu Innenarchitektur zu studieren, um mehr über die Wirkung des Raumes auf den Menschen zu lernen und um den Raum als Kommunikationsträger für Emotionen und Stimmungen zu nutzen.“

Pressekontakt

a1kommunikation Schweizer GmbH
Oberdorfstraße 31 A
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www.a1kommunikation.de

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Anne Bambauer, Stiftungsrätin Kommunikation
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