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Let’s talk Architecture – die November Talks

Live-Vorträge von Koryphäen und Newcomer zeitgenössischer Architektur

Mit Unterstützung der Sto-Stiftung bringt das November Talks-Festival seit 2006 gestandene Größen und Newcomer der zeitgenössischen Architektur in die Hörsäle namhafter europäischer Hochschulen. Bei den November Talks erwarten Besucherinnen und Besucher kleine und große Einblicke in die Welt der Baukunst: In Live-Vorträgen nehmen die hochkarätigen Referentinnen und Referenten aktuelle Themen, Ideen und Herausforderungen der Branche pointiert ins Visier. Anschließend erhalten die Zuhörerinnen und Zuhörer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich direkt mit den Referierenden auszutauschen. So entsteht ein spannender Diskurs zwischen Praxis und Theorie.

November Talks – Termine 2023

In diesem Jahr finden die November Talks in Stuttgart und Prag statt – schau rein, welche Vorträge geplant und welche Expertinnen und Experten reden werden.

Stuttgart

Die November Talks an der Uni Stuttgart stehen dieses Jahr unter dem Motto 
"30 / 40 / 50 / 60 in Blick in die Generationen“.

Prag

Die Vorträge an der Fakulta architektury ČVUT v Praze stehen unter dem Motto „On Education” und werden auf Englisch gehalten.

Stuttgart

Die Live-Vorträgen finden jeweils ab 19 Uhr in der Universität Stuttgart | K2 | Keplerstr. 17 | 70174 Stuttgart statt. 

Im Nachgang stellen wir alle Vorträge hier und auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung.

08.11.2023

30 / Gustav Düsing

Projekt: Studierendenhaus TU Braunschweig

Gustav Düsing (*1984 in Münster) hat an der Universität Stuttgart und der Architectural Association in London Architektur studiert und führt seit 2015 ein Architekturbüro in Berlin. Er hat an zahlreichen Kunst- und Architekturausstellungen teilgenommen, unter anderem an der ersten Antarktis-Biennale (2017). Seine Arbeit wurde mit dem Rompreis der Deutschen Akademie, Villa Massimo ausgezeichnet wo er im Jahr 2020/21 Stipendiat war. 2023 erhielt er für das „Studierendenhaus der TU Braunschweig“ den Deutschen Architekturpreis. Aktuelle Projekte sind unter anderem der Wettbewerbsgewinn für die Deutsche Botschaft in Tel Aviv und experimentelle Bauten im Bereich Leichtbau und Klimahüllen.  

Seit 2015 lehrt er an verschiedenen Universitäten, u.a. an der TU Braunschweig und der UDK Berlin. Im Jahr 2021 war er Gastprofessor an der Universität Roma Tre und Dozent an der Cornell University.

 

15.11.2023

50 / Nils Buschmann

Projekt: Stephanitor Höfe Bremen

ROBERTNEUN™ … kommen aus dem Berlin der 90er Jahre als die Stadt ein Paradies der Möglichkeiten war. Jeder Raum ungeachtet seiner Bestimmung wurde subkulturell angeeignet, alltäglich genutzt, zweckentfremdet. Erst im Nachtleben, dann in einer sich entwickelnden Kulturszene, begannen Bauherren und Architekten sich leerstehende Gebäude und Stadträume anzueignen. Mit begrenzten Mitteln wurde Bestehendes umgenutzt: temporär, provisorisch, offen, unfertig. Eine robuste nutzungsoffene Architektur.

Hier ist eine Faszination für das Einfache, das Alltägliche und die Geschichte der gewachsenen Stadt in ihrer Komplexität und deren fortdauernden Veränderung entstanden.

Daraus ist eine Beschäftigung und Kompetenz für das Weiterbauen an einer offenen, heterogenen, vielfältigen, reichhaltigen und möglichkeitsorientierten Stadt entstanden.

ROBERTNEUN™ … suchen eine Architektur die verdichtet, nicht homogenisiert, die das Gegenteil von internationalisiert, gleichmacherisch, austauschbar, funktionalistisch, für immer neu sein will!

Wir suchen eine Architektur, die gebunden, selbstverständlich und zugleich unverwechselbar ist.

22.11.2023

40 / Selina Walder

Nikisch Walder Architekten Flims

Selina Walder und Georg Nickisch gründeten 2005 ihr Büro in Flims, Graubünden, wo sie seither gemeinsam arbeiten und leben. Ihr Interesse liegt in authentischen Gebäuden und Konstruktionen – alte wie neue – mit einer starken tektonischen Präsenz. Spezifische und sinnreiche Lösungen, so wie eine kohärente Ausführung versuchen sie in Ihren Gebäuden umzusetzen.

Nebst verschiedenen Lehrtätigkeiten an der Accademia di Architettura in Mendrisio und der Haute Ecole D’Art e Design in Genf haben Nickisch Walder ein breites Spektrum von Gebäuden verwirklicht. Dazu gehören verschiedene Renovationen und Umbauten, so wie das „Refugi Lieptgas“, das „Matterhorn Base Camp“ oder das Zweifamilienhaus „Sulten“ in Flims.

Momentan arbeitet das Büro an einem Schafstall in Malans, einem Atelier für einen Fotografen in Stuls und dem Umbau der Landwirtschaftsschule Plantahof in Landquart.

29.11.2023

60 / Dominique Coulon

Projekt: Konservatorium für Musik, Tanz und Theater in Montigny-le-Bretonneux

Dominique Coulon & Associés ist ein national und international anerkanntes Architekturbüro mit Sitz im Herzen von Straßburg.

Seit mehr als 25 Jahren ist das Büro für die Qualität der von ihm entworfenen öffentlichen Einrichtungen bekannt. Es hat an einer Vielzahl von Projekten gearbeitet, darunter eine Mediathek, eine Musikschule, ein Auditorium, ein Schulkomplex, ein Schwimmbad, Sporteinrichtungen, ein Wohnheim für pflegebedürftige ältere Menschen und Wohnungen.

Dominique Coulon und sein Partner Steve Letho Duclos lassen sich von ihrer Intuition leiten, um kontextbezogene Projekte zu entwickeln, die Kontraste und Komplexität vereinen und deren äußere Hülle den inneren Reichtum erahnen lässt. Die räumliche Qualität und das natürliche Licht sind bei jedem Projekt von grundlegender Bedeutung: Der Raum wird stets durch eine präzise Geometrie kontrolliert.

Die Agentur hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten: zunächst 1996 den Prix de la Première Oeuvre für die Sekundarstufe I "Pasteur" in Straßburg, gefolgt von mehreren Nominierungen für den Équerre d'Argent in den Jahren 1999, 2002 und 2003. Im Jahr 2006 wurde es für den Schulkomplex Martin Peller" in Reims für den Preis PEB1 (Compendium of Exemplary Educational Establishments") der OECD nominiert. Im Jahr 2008 wurde es für den BSI Swiss Architectural Award und für den von der Mies van der Rohe Stiftung verliehenen Preis der Europäischen Union für das Nationale Theaterzentrum in Montreuil nominiert. Es wurde dreimal mit dem Chicago Athenaeum International Architecture Award ausgezeichnet. Im Jahr 2014 gewann es den Preis des Pool Vision Contest in der Kategorie "öffentliche Schwimmbäder" für das Schwimmbad in Bagneux. Im Jahr 2017 erhielt es den ersten Preis der Eiffel-Trophäen für Stahlarchitektur für die Mediathek (dritter Platz) in Thionville und wurde für den Preis der Europäischen Union nominiert, der von der Mies-van-der-Rohe-Stiftung für das Wohnheim für pflegebedürftige ältere Menschen und das Wohnzentrum für Behinderte in Orbec verliehen wird. Im Jahr 2022 verleiht die Französische Akademie für Architektur Dominique Coulon ihre Große Goldmedaille.

Prag

Die Live-Vorträgen finden jeweils ab 18:30 Uhr in der Fakulta architektury ČVUT, Thákurova 9, 160 00, Praha 6 statt. 
Im Nachgang stellen wir die Vorträge hier und auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung.

13.11.2023

Pier Paolo Tamburelli

On Books, On Buildings

Pier Paolo Tamburelli (Tortona, 1976) ist einer der Gründungspartner von baukuh.

Sobald wir die Möglichkeit aufgeben, Architektur als Sprache zu verstehen, und akzeptieren, dass das spezifische Objekt der Architektur kein Objekt ist, wird es viel einfacher, eine Theorie der zeitgenössischen Architektur zu entwickeln. Und eine Theorie, die für die zeitgenössische Architektur nützlich sein könnte, ist eine Theorie der Abstraktion, eine Theorie der Nichtübereinstimmung von Raum und Funktion, von Innen und Außen. Eine solche Theorie würde es uns ermöglichen zu erkennen, dass die Architektur ganz und gar im Intervall zwischen Geste und Raum angesiedelt ist. Sie würde es uns ermöglichen, uns eine Architektur vorzustellen, die auf Gesten beruht, die nicht antizipiert, erklärt, kontrolliert oder psychoanalysiert, sondern einfach akzeptiert werden. Architektur könnte so einfach die Produktion von Räumen für die Wünsche anderer sein, eine diskrete und respektvolle Technologie, die in der Lage ist, den Gesten Präzision zu verleihen, ohne ihre Natur vorzuschreiben, die in der Lage ist, die Definition von Erinnerungen zu verbessern, die nicht die unseren sind und die wir nicht kennen, die in der Lage ist, die Erinnerungen in einem gemeinsamen Rahmen zu verankern, ohne den Inhalt in irgendeiner Weise festlegen zu wollen.

 

20.11. 2023

Floating University Berlin

Learning with the Trouble

Die Floating University Berlin ist ein selbstorganisierter Raum und eine Gruppe, in der sich Praktiker mit unterschiedlichen Hintergründen treffen, um zu experimentieren, zu lernen, sich auszutauschen und phantasievoll an möglichen Zukünften zu arbeiten. Es wird als Verein, dem Floating e.V., geführt.

Seit 2018 organisiert der Floating e.V. ein pädagogisch-kulturelles Programm, das sich mit Fragen des Zusammenlebens, der Geselligkeit, der Fürsorge, der übermenschlichen Interdependenz, der Zukunft der Architektur, des Bodens, der urbanen Wasserkreisläufe, der Toxizität und vielem mehr beschäftigt. Was als "Offshore-Labor für Städte im Wandel" begann, als Experiment für ein Lernen außerhalb von Institutionen, hat sich zu einem Natur-Kultur-Lernort entwickelt, der tiefer mit dem Ökosystem des Beckens, seinen Bewohnern und natürlichen Prozessen verbunden ist, sowie mit der Politik, die seiner Existenz zugrunde liegt. Auf dem Floating findet Lernen auf all diesen Aktivitätsebenen statt. Im Rahmen der Vortragsreihe "On Teaching" laden wir Sie ein, mit uns über die verschiedenen formellen und informellen Lernformen nachzudenken, die im Regenrückhaltebecken stattfinden, und über die Rolle des Raumes in diesen Prozessen.

27.11.2023

Dubravka Sekulić

Really Useful (Spatial) Knowlege

Dubravka Sekulić ist Architektin, Theoretikerin und Pädagogin. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie Macht in und durch räumliche Beziehungen über Maßstabsebenen hinweg eingeschrieben ist und wie Solidarität und antikolonialer Kampf räumlich informiert sind.

Seit ich im Herbst 2020 nach London gezogen bin, hat die Stadt eine Reihe von Hitzewellen erlebt, und die früher seltenen Tage, an denen die Temperaturen in die 20er- und 30er-Grenze stiegen, sind zu regelmäßigen Ereignissen geworden.
Die Unfähigkeit der Londoner Platane, ein Monument der Anpassung an die Umweltverschmutzung der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts, den steigenden Temperaturen standzuhalten, hat es ebenso in die Nachrichten geschafft wie die Krise der Bezahlbarkeit von Wohnraum und Energie, die Qualität des Wohnraums mit besonderem Augenmerk auf Schimmelpilzbefall, die Lotterie der Postleitzahlen, wenn es um den Zugang zu Gesundheitsdiensten oder einfach nur um eine gute Luftqualität geht, der bröckelnde Beton in vielen öffentlichen Gebäuden... Eine unvollständige und lose Aufzählung. Diese unvollständige und willkürliche Aufzählung zeigt, dass zu Beginn des 21. Jahrhunderts der Raum wieder als die entscheidende Figur erscheint, die die Fähigkeit des kollektiven und individuellen, menschlichen und nichtmenschlichen Lebens der Zukunft bestimmt und prägt. Die Architekturpädagogik beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit einigen dieser Themen, und in meinem Vortrag möchte ich die Fragen, Wege und Rahmenbedingungen aufzeigen, in denen sie sich neu orientieren kann, um der Herausforderung gerecht zu werden, Raumpraktiker für einen langen Zeitraum auszubilden. Räumliche Gerechtigkeit, die im Zentrum von Umwelt-, Rassen-, Geschlechter-, Behinderten- und anderen Formen von Gerechtigkeit steht, ist letztlich mit der Frage der räumlichen Bildung verbunden, die nur zu einem kleinen Teil eine Frage der Professionalisierung ist, denn, um mit James Baldwin zu sprechen, das Leben ist wichtiger als die Architektur, aber deshalb ist die Architektur wichtig.

04.12.2023

Lütjens Padmanabhan

Teaching Together

Oliver Lütjens (Zürich 1972) und Thomas Padmanabhan (Stuttgart 1970) gründeten 2007 das Architekturbüro Lütjens Padmanabhan in Zürich.

Für uns ist das gemeinsame Unterrichten eine natürliche Erweiterung unserer gemeinschaftlichen Praxis, Lütjens Padmanabhan Architekt*innen.
In unserer Praxis setzen wir auf einen kollaborativen Entwurfsprozess, um uns von der Last zu befreien, der alleinige Autor oder Schöpfer zu sein.
Wir verlagern den kreativen Prozess in einen Raum außerhalb von uns selbst, in einen Raum zwischen Oliver, Thomas und unseren Mitarbeitern. In diesem gemeinsamen Vorstellungsraum entstehen Modelle und Zeichnungen als greifbare Artefakte, die gemeinsam erlebt, objektiv diskutiert und weiterentwickelt werden können.
Die gemeinsame Lehre ermöglicht es uns, diesen kollektiven Vorstellungsraum auch mit unseren Studenten zu schaffen.


November Talks 2022 Playlist

Ihr wollte wissen, welche Themen 2022 bei den November Talks behandelt wurden? Dann schaut in unsere Playlist. 

November Talks 2021 Playlist

Vorträge der November Talks 2021 aus London, Venedig, Prag und Wien findet ihr in dieser Playlist. 

November Talks 2019 Playlist

In dieser Playlist findet ihr Vorträge aus London, Paris, Stuttgart, Venedig, Prag und Graz - es waren wirklich spannende Themen dabei!

November Talks 2018 Playlist

2018 hatten wir spannende Vorträge in London, Paris, Stuttgart, Mailand, Prag und Graz - viel Spaß beim Anschauen!


Meldungen zu den November Talks

Nachbericht | Stuttgart - Minna Riska: Holz statt Stahlbeton

Die diesjährigen November Talks in Stuttgart unter dem Motto „Bauen ohne Beton“ beschließt Minna Riska von MDH Arkitekter (Oslo).

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Nachbericht | Prag - Risiken eingehen mit Eva Jiřičná

Der zweite Vortrag der November Talks in Prag trug den Titel „Taking Risk – About the Art of Creating a Material World“.

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Nachbericht | Prag - Maruša Zorec: Enthüllung des Verborgenen

Die Reihe steht dieses Jahr unter dem übergreifenden Thema „Taking Risks – Über die Kunst, eine materielle Welt zu schaffen“. Den Auftakt machte die slowenische Architektin Maruša Zorec mit ihrem Vortrag „Enthüllung des Verborgenen“.

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