Summerschool-Wettbewerb | Building Cycle Rollberg | Berlin-Neukölln
Mitten in Berlin-Neukölln ensteht das VOLLGUT-Areal auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei. In einem Kiez mit einer Fülle an Sprachen und Kulturen, Generationen und Akteuren soll eine alte Industriebrache umgenutzt werden. Es entsteht ein Umfeld für Kunst und Kultur, für Teilhabe, gemeinsames Arbeiten, Events und Gastronomie. Zahlreiche Organisationen und Vereine sind hier bereits tätig, Vieles entsteht und ist im Werden.
Architekturstudierende der TU Berlin haben im Rahmen des Seminars "Building Cycle" am Natural Building Lab einen Prototypen für zirkuläres Bauen realisiert. Im Laufe des Wintersemesters 2017/18 setzte sich die Gruppe um Professor Eike Roswag-Klinge mit Nachhaltigkeit und Recycling auseinander. Das Ziel: eine flexibel nutzbare, reversible und temporäre Infobude als Begegnungs- und Anlaufpunkt für alle Beteiligten.
Das Gebäude soll Raum für Information und Austausch bieten; hier finden Bausitzungen, Gruppentreffen oder Workshops statt. Auf diese Weise können sich Akteure miteinander und mit den Nachbarn vernetzen und darüber hinaus aktuell laufende Prozesse kommunizieren.
36 Studierende haben Methoden entwickelt, um Materialien erneut in den Baukreislauf einzubinden: Ein Trägerrost aus wiederverwendeten Holzbalken bildet das Dach, dessen Überstand die plakatierten Wandmodule aus Obstkisten vor Wind und Wetter schützt. Für eine ganzjährige Nutzung wird die Infobude gedämmt, indem die Kisten mit geschreddertem Papier befüllt werden. Auch Fenster aus Altglas–Scheiben wurden im Team entwickelt: aus selbst gebauten Holzrahmen mit einer Abdichtung aus Fahrradschläuchen.
Seit dem Abschluss der Planungsphase Mitte Februar war das Building-Cycle-Team auf dem VOLLGUT-Areal aktiv. Der erste Teil ist mittlerweile geschafft – der Rohbau des Baubüros ist fertiggestellt und wartet nun auf den Ausbau. Am Freitag, den 8. Juni, findet das Richtfest statt.
Summerschool-Wettbewerb der Sto-Stiftung
Fakultäten und Fachbereiche für Architektur an Hochschulen aus ganz Europa haben sich beim Summerschool-Wettbewerb 2018 beworben. Aus 52 Anträgen auf Förderung international ausgerichteter Lehrveranstaltungen zu Nachhaltigkeit und energetisch sinnvollen Bauweisen kürte eine vierköpfige Jury unter Vorsitz von Sto-Stiftungsrat Peter Cheret sechs Gewinnerprojekte. Der Jury gehörten zudem Andres Lepik, Direktor des Architekturmu-seums und Professor für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis an der TU München, Katja Stotmeister als Gast und Uwe Koos, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, an. Für die sechs ausgewählten studentischen Selbstbauprojekte stellt die Sto-Stiftung eine Fördersumme von insgesamt rund 100.000 Euro bereit.
Interviews mit den Summerschool-TeilnehmerInnen
Die Interviews mit Helen Neuenkirchen und Leon Klaßen sowie mit Maire Cordts, Max Pfeffer und Professor Eike Roswag-Klinge auf unserem YouTube-Kanal.