Sto-Stiftung und Arch+ setzen gemeinsames Stipendienprogramm fort
Aus rund 80 Einreichungen wurden für das Jahr 2022 acht Bewerber*innen ausgewählt, die im Rahmen des ARCH+ Stipendium der Sto-Stiftung an den Themen „Cohabitation“ (gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa), „IBA Stuttgart – Die produktive Stadtregion und die Zukunft der Arbeit“ (in Kooperation mit dem Institut für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen der Universität Stuttgart und der IBA’27 StadtRegion Stuttgart), „Orte des Lernens“ (in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Architectural Behaviorology von Momoyo Kaijima an der ETH Zürich) und „Die große Reparatur“ (in Zusammenarbeit mit Florian Hertweck, Departement für Geographie und Raumplanung, Universität Luxemburg und Milica Topalović, Departement für Architektur, ETH Zürich) forschen.
Die ARCH+ Stipendiat*innen der Sto-Stiftung 2022 sind:
Juan Barcia Mas studierte Architektur an der TU München, TU Delft und ETH Zürich. Er interessiert sich für die diskursive Praxis der Architektur und schreibt regelmäßig Beiträge für Architekturmagazine wie Horizonte oder Cartha sowie kunstkritische Texte für die Kunsthalle Zürich. Er gründete mit drei weiteren Studienkollegen die aktivistische LGBTQIA+ Gruppe Querformat an der ETH Zürich, die die Beziehung von Raum und Queer-Theorie untersucht und dabei vorwiegend mit den Medien Ausstellung und Performance arbeitet.
Paul Barth studiert Architektur an der ETH Zürich und ist Studentischer Hilfsassistent an der Professur Langenberg für Denkmalpflege und Konstruktionserbe. Zuvor studierte er in Wien und arbeitete in Büros in Luxemburg und Zürich. Paul interessiert sich für Sprache als politisches Instrument raumplanerischer und architektonischer Gestaltung.
Marlene Huster studierte Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar, École Spéciale d’Architecture Paris und UdK Berlin. In ihrem Verständnis von Architektur als lebendiges Gebäude aus komplexer Theoriebildung, Gesellschaft und der Bedeutung des Alltäglichen arbeitete sie als Projektassistentin am Deutschen Architektur Zentrum und absolvierte Praktika im Studio Olafur Eliasson sowie im Atelier Monobloque in Berlin.
Mojan Kavosh absolvierte den Masterstudiengang für Architektur an Central Saint Martins, University of the Arts London. Sie interessiert sich für geteilte Lebensräume im Zeitalter der Privatisierung. Dabei bedient sie sich religiösen Ideen des Solitären und der Solidarität sowie politischen Konzepten der „Ruine“ und setzt sich mit Form in ihrer elementarsten Erscheinung auseinander.
Sarah Knechtel schloss ein Bachelorstudium in Geschichte und Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main ab, bevor sie ihr Architekturstudium an der Technischen Universität in Darmstadt aufnahm. Dort ist sie als Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Entwerfen und Gebäudetechnologie sowie am Lehrstuhl für Architekturtheorie und -wissenschaft tätig. Außerdem engagiert sie sich in Frankfurt bei den Initativen Project.Shelter und Turn the Corner e.V. Sarah versteht Architekturen und Städte als Materialisierungen gesellschaftlicher Realität und möchte die Möglichkeiten der Architektur, zu einer anderen Gesellschaft beizutragen, besser verstehen.
Daniel Kuhnert schließt in Kürze sein Soziologiestudium mit raumsoziologischer Ausrichtung an der Technischen Universität Berlin ab. In seiner Masterarbeit untersucht er die Raumkonstitution gegenkultureller Kulturproduktionen in Resträumen. 2019 engagierte er sich in dem City Plaza Athen, einem selbstorganisierten und autonomen Hausprojekt zur Beherbergung von Geflüchteten. Deren Lebensrealität kontextualisierte er 2021 als Auswirkung der veränderten Räumlichkeit der europäischen Außengrenze im Rahmen der 15. Konferenz der European Sociological Association.
Victor Lortie studierte drei Jahre Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, bevor er 2017 ein Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin begann. Er veröffentlichte Essays im Trans Magazin des Architekturdepartements der ETH Zürich und 2021 gemeinsam mit Alexander Stumm die Publikation „Überbau. Produktionsverhältnisse der Architektur im Anthropozän“ m Universitätsverlag der TU Berlin. Als Vorstand des Roundabout e.V. an der TU Berlin setzt er sich für einen kritischen Diskurs über Architekturpraxis und -lehre ein.
Finn Steffens studierte Integrated Design an der Köln International School Of Design der Technischen Hochschule Köln mit einem Auslandssemester an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel. Danach ging er nach London, um am Goldsmiths College der University of London das Masterprogramm Research Architecture zu absolvieren, das er in Kürze abschließt. Sein Forschungsinteresse verbindet theoretische und angewandte Arbeiten zwischen kritischer Medienwissenschaft, Urbanismus und Geopolitik.