Nachschlag für die Besten
Mit dem Erhalt des Koffers war 2022 jedoch noch nicht Schluss: Erstmalig konnten sich die jungen Talente nach bestandener Gesellenprüfung für ein weiteres Highlight im Förderprogramm der Stiftung bewerben – das BestenCamp.
Ende November war es dann so weit:14 Absolventen aus Deutschland und Österreich reisten mit der Sto-Stiftung in den Schwarzwald. „Mit unserem BestenCamp ermöglichen wir den jungen Leuten einen abwechslungsreichen Blick über den Tellerrand, bei dem wir Berührungspunkte zu fachlichen, aber auch zu kulturellen und persönlichen Themenfeldern herstellen wollen, die in der Ausbildung manchmal zu kurz kommen“, erklärt Gregor Botzet, Stiftungsrat Handwerk der Sto-Stiftung und Initiator des Camps.
Das BestenCamp führte die Maler und Stuckateure in den tiefen Südwesten der Republik. Hier stellten sie ihr Können bei einem Mal- und Konstruktionswettbewerb unter Beweis. Mit viel Elan bestritten die frisch gebackenen Gesellen an vier Stationen Challenges aus dem Handwerk. „Zuerst sortierten wir Wärmedämmungen, einmal nach deren Ökobilanz und einmal nach deren Leitfähigkeit. Dann mussten wir Farbkarten ins richtige Farbkreissystem einsetzen. Schließlich prüften wir das Deckvermögen von Farben und identifizierten die Besten“, fasst Teilnehmerin Freya Spitzer aus Hamburg die Aufgaben zusammen. Am Schluss wartete noch eine besondere Herausforderung: „Wir konstruierten eine Brücke rein aus Papier. Diese wurde anschließend einem Belastungstest unterzogen“, schildert sie.
Am Tag darauf machten die Campteilnehmer Freiburg unsicher. Im Seminar zur Persönlichkeitsentwicklung nahmen sie Körpersprache, Haltung und Stimme genauer in den Fokus und trainierten, diese gezielt einzusetzen. „Das Persönlichkeitstraining finde ich super sinnvoll. Nach der Gesellenprüfung habe ich in meinem Ausbildungsbetrieb von der Baustelle ins Büro gewechselt. Im Rahmen meines dualen Studiums Fachrichtung Bauingenieurwesen wird es für mich in meinem neuen Job sehr wichtig sein, wie ich auftrete, und dass der Kunde mich als fachkundige Beraterin wahrnimmt“, sagt Hanna Lauer aus Fulda. „Das Coaching sorgt dafür, dass ich mich mit Themen beschäftige mit denen ich mich zur Schulzeit bislang nie beschäftigt habe.“
Außerdem warf die Gruppe einen Blick hinter die Kulissen im Freiburger Stadttheater, stattete dem Weihnachtsmarkt einen Besuch ab und besichtigte die Münster-Bauhütte, die sich dem Erhalt der historischen Glaubensstädte widmet. „Die Idee war, an einem Tag zu unterstreichen, wie vielfältig das Ausbaugewerbe ist – von den Details im Bühnenbild bis hin zur Restaurierung eines Kirchengebäudes“, resümiert Botzet.
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