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Nachbericht | Tom Emerson eröffnete November Reihe 2017 in Stuttgart

Harmonie zwischen Architektur, Kultur und Natur

Am 8. November startete zum elften Mal die renommierte November Reihe an der Uni Stuttgart. Wie bereits in den vergangenen Jahren füllte sich der Tiefenhörsaal bereits 20 Minuten vor Vortragsbeginn. Bis zur letzten Minuten fanden sich Studierende, Architekturinteressierte, Professoren und Architekten im Saal ein. Nur wenige vereinzelte Plätze waren zu Beginn der jährlichen Veranstaltung frei. Professor Peter Cheret begrüßte die Architekturbegeisterten und hieß auch Jochen Stotmeister mit Tochter willkommen. Gespannt erwarteten die Zuhörer auf den Vortrag von Tom Emerson. Er ist Gründer von 6a architects in London und lehrt zudem an der ETH Zürich Architektur und Konstruktion.

2001 von Tom Emerson und Stephanie Macdonald gegründet, ist das Büro bekannt für ihre spannenden Entwürfe und Umsetzungen von Galerien für zeitgenössische Kunst, Künstlerateliers, Bildungsbauten und Wohnprojekten, die oft in historischen Kontext realisiert werden. Dieses Feingefühl, Bauten an sensiblen Orten zu schaffen, die sich behutsam und außerordentlich bedacht in die vorhandene Landschaft integriert, wurde einige Male ausgezeichnet. Nicht nur den RIBA Award durften Tom Emerson und Stephanie Macdonald mehrmals entgegennehmen, sondern auch die Schelling-Medaille für Architektur.

Bereits zu Beginn seines Vortrages wird sichtbar, wie wichtig die Harmonie zwischen Architektur, Kultur und Natur für das Büro ist. Dass sich die Bauten, die 6a entwerfen, optimal in die gegebene Umgebung mit ihren Wiesen, Bäumen und Pflanzen einfügen. Diese fast schon sinnliche Haltung zur Architektur wird auch in den Projekten des Büros sichtbar. Wie beispielsweise mit dem Studentenwohnheim „Cowan Court“ auf dem Gelände des Churchill College, University of Cambridge. Der Neubau ist die erste Erweiterung auf dem Campus seit der Gründung des Colleges als Gedenkstätte für Sir Winston Churchill der frühen 1960er-Jahre. Das College war nicht nur Pionier der damaligen radikalen Expansion der Universitätsausbildung in der Nachkriegszeit, sondern auch für die britische Architektur im Allgemeinen tragend. 6a architects brachte mit ihrem modern interpretierten Neubau den Campus nun in das 21. Jahrhundert. Behutsam setzten sie die vorhandenen Materialien innovativ um und verwendeten für den Erweiterungsbau keine Ziegelsteine wie bei den Bestandsgebäuden, sondern unbehandelte, recycelte Eichenverkleidung. Trotz materiellen Unterschieden ist der Bezug zum Bestand sichtbar.

Dieser rücksichtsvolle Umgang mit den vorhandenen Gegebenheiten, Neuinterpretationen sowie der Bezug zwischen Alt und Neu ist auch in den anderen Projekten im Vortrag spürbar, so beim Wohnprojekt für eine im Rollstuhl sitzende Dame, beim „Tree House“ in London, im Entwurf für die im Jahr 2018 geplante „MK Gallery“ im Zentrum des Kunstviertels von Milton Keynes oder beim Wohn- und Studiogebäude des Fotografen Jürgen Teller.

Ein weiteres außergewöhnliches Merkmal und somit charakteristisch für die Bauten von Tom Emerson und Stephanie Macdonald ist der direkte Bezug zu Fauna und Flora. Sowohl beim Wohnheimprojekt „Cowan Court“ als auch beim Studio von Jürgen Teller entwarf das Büro innenliegende Höfe und naturbelassene Gärten, die mit der Architektur spielen. Dabei schaffen die Architekten einen fließenden und gleichzeitig kaum wahrnehmbaren Übergang zwischen Innen und Außen. Das spezielle Feingefühl, das Architektur und Landschaft nicht nur miteinander verbindet, sondern eine Ganzheit bildet, die anders nicht denkbar zu sein mag, gibt Tom Emerson auch an seine Studierenden weiter.

Interview mit Tom Emerson

Das Video finden Sie auf dem YouTube-Kanal der Stiftung.

November Reihe

Die November Reihe mit hochinteressanten Vertretern der zeitgenössischen Architektur gibt es mittlerweile an sechs europäischen Universitäten in Graz, London, Mailand, Paris, Prag und Stuttgart. Die Sto-Stiftung fördert die Veranstaltungen.

Pressekontakt

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