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Mona Schaffer | Interior Scholarship | Stipendiaten im Porträt

Mona Schaffer von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Mona Schaffer ist Gewinnerin des Interior Scholarship. Foto: Sto-Stiftung / AIT / Mona Schaffer

Mona Schaffer hatte das Glück in einer künstlerisch sehr aktiven Familie aufzuwachsen. Die Holzbildhauerei ihres Vaters und die Textilgestaltung und Landschaftsmalerei ihrer Mutter haben nicht nur ihr Raumempfinden und den Hang zu warmen und natürlichen Materialien geprägt, sondern vor allem ihr Interesse zur Kunst ausgebildet.

Damit sie sich voll auf das Studium der Innenarchitektur konzentrieren kann, erhält sie das „Interior Scholarship" – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung. Es geht im Studienjahr 2016/2017 an vier Studierende, die durch ihre ausgeprägte Haltung und kreative Denkweise deutlich herausstachen.

Zunächst studierte Mona zwei Semester Medien- und Kommunikationswissenschaft, um mehr über die visuelle und audiovisuelle Kommunikation zu lernen. Dann wechselte sie an die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design und begann ihr Innenarchitekturstudium. Die spannende Symbiose aus gestalterischen und künstlerischen Grundlagen im ersten Studienjahr, war allerdings kaum vergleichbar mit den theoretischen Fächern rund um Statik, Bauphysik oder Ausbaukonstruktion im zweiten Jahr, was Mona Schaffer ihr Studium der Innenarchitektur erstmals in Frage stellen ließ. Der Fokus lag oft nur auf der reinen Funktionalität der Architektur, ihren Wunsch, wirkungsvolle, auf die Bedürfnisse des Menschen zugeschnittene Räume zu schaffen, sah sie nicht ausreichend beantwortet. Aus dieser Reibung allerdings entwickelte Mona Schaffer eine eigene Vision: emotionale Atmosphären für Räume zu schaffen, die von Licht, Farbe und natürlicher Materialität geprägt werden.

Es entstanden Räume, die auf strengen Rastern aufgebaut und von klaren Raumlinien geprägt waren. Die Konstruktion reduzierte sie soweit, dass ein geringer Material- und Bauaufwand gegeben war. Erst durch den bewusste Lenkung des natürlichen Lichts und die Nutzung von haptisch spannenden Materialien wurde die Gebäudehülle wieder lebendig.

Anregungen findet Mona Schaffer oft in der Natur: „Das Rascheln von Blättern, das Rauschen eines Baches, der schnelle Wechsel von Bodenbeschaffenheiten, sich ständig verändernde Licht- und Schattensituationen und die blühende Farbenkraft sind für mich sehr anregende Momente, die mich nachhaltig positiv beeinflussen.“ Sie ist motiviert, die Diversität dieser sensuellen Erlebnisse in den gebauten Raum zu übertragen, um damit Menschen in ihrer gebauten Umwelt emotional zu bewegen.

Mona Schaffer entwickelt leidenschaftlich gerne Raster und versucht gleichzeitig sie immer weiter aufzulösen. Freie oder sogar organische Formen müssen für sie immer noch begründbar, kommunizierbar und vor allem ohne verschwenderischen Materialeinsatz realisierbar sein. Sie versucht sich nicht auf schon gelerntem Terrain zu verstecken, sondern steckt sich in jedem neuen Projekt eigene Herausforderungen und Ziele. Dabei legt sie viel Wert auf den Entwurfsprozess, zeichnet viel, baut Modelle und sucht in der Bibliothek nach Antworten auf ihre Fragen.

Da sie in Deutschland immer wieder Hemmungen vor Farben und Emotionen spüre und ihr Wissen um Farben und Oberflächenstrukturen sowie um deren emotionalen Ausdruckswert erweitern möchte, wird sie ab dem Wintersemester 2016/2017 an der ISA (universidad de las artes) in Kuba ein Semester lang Szenografie studieren. „Mit Kuba verbinde ich Lebensfreude und eine für mich neue spannende Kultur: Es sind die vielen mutigen Farbflächen der Gebäude, die ein einzigartiges Stadtbild erzeugen, die haptisch-sinnlichen Oberflächen-Strukturen älterer Hausfassaden, durch die die Straßenzüge lebendig werden und der Charme liebevoll gestalteter Typografie, die das Leben der Kubaner einrahmen.“ Mona Schaffer sieht Innenarchitektur als interdisziplinäres Fach, in dem Raum, Materialität, Farbe und das Erleben zusammen kommen. An der ISA in Havanna sucht sie bewusst nach Kontrasten zur heimischen Lebensweise und folgt einer Vision für das Arbeiten und Handeln nach dem Studium.

Mona und das Stipendium

Der Gewinn des Stipendiums kommt für Mona Schaffer gerade zur richtigen Zeit und wird ihr einen Teil ihres Auslandsaufenthalt in Kuba finanzieren. Die Unterstützung wird ihr dabei helfen, sich voll und ganz auf die Eindrücke und Herausforderungen einzulassen, die jetzt außerhalb der gewohnten Umgebung auf sie zukommen werden. Da Teamarbeit für sie eine besonders bereichernde Art der Arbeit ist, möchte sie im nächsten Jahr vor allem Kontakte zu Gestaltern und Künstlern aus anderen Ländern knüpfen, um ihren späteren Handlungs- und Arbeitsraum zu erweitern und Projekte mit engagierten und visionären Menschen, auch im Ausland, verwirklichen zu können.

Interior Scholarship auf der Website vom AIT

Über Mona Schaffer

Mona Schaffer hatte das Glück in einer künstlerisch sehr aktiven Familie aufzuwachsen. Die Holzbildhauerei ihres Vaters und die Textilgestaltung und Landschaftsmalerei ihrer Mutter haben nicht nur ihr Raumempfinden und den Hang zu warmen und natürlichen Materialien geprägt, sondern vor allem ihr Interesse zur Kunst ausgebildet. Schon als Kind wurde Mona Schaffer dazu animiert zu malen, zu nähen und eigene Dinge zu bauen. Sie wurde darin bestärkt, ihre Gedanken und Ideen auf unterschiedliche Weise auszudrücken und in die Tat umzusetzen. Damals wuchs ihre Begeisterung für Schrift, Collage, Zeichnung und Farbe als Ausdrucksmittel. In der zweidimensionalen Kommunikationsebene fühlte sie sich besonders wohl und fasste den Plan Kommunikationsdesign zu studieren.

Nach dem Abitur fing Mona Schaffer allerdings nicht gleich ihr Studium an, sondern ging für ein Jahr nach Australien: „Im Outback Australiens, dort wo der Himmel so nah ist, dass man das Gefühl hat, von ihm verschluckt zu werden, erfüllte sich jedes Mal, wenn ich die Augen öffnete, mein ganzer Körper mit einem tiefen Glücksgefühl. Die Intensität der Verbindung zwischen dem Menschen und dem Raum, der ihn umgibt, spürte ich dort deutlich und ein Gedanke ließ mich nicht mehr los. Ich wollte die Intensität solcher Raumerlebnisse in den gebauten Raum übertragen. Ich entschied mich dazu Innenarchitektur zu studieren, um mehr über die Wirkung des Raumes auf den Menschen zu lernen und um den Raum als Kommunikationsträger für Emotionen und Stimmungen zu nutzen.“

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