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Meeting Point Jerusalem | Ort der kulturellen Begegnung

Sto-Stiftung fördert Summer School der TU Berlin

Im Mai 2015 wurde innerhalb des jährlichen Israel Festivals eine Summer School unter der Leitung von Professor Christophe Barlieb vom Institut für Architektur der Technischen Universität Berlin in Jerusalem durchgeführt. Dabei arbeiteten zehn Studenten mit dem jerusalemer Künstler Matan Israeli und seiner Künstlergruppe “Muslala” an einem Projekt zur Verständigung von Arabern und Juden.

Melonen für alle | Räumliche Begegnung zwischen verschiedenen Kulturen

Matan Israeli und seine Künstlergruppe sind bekannt für ihre unkonventionellen Aktionen, besonders für das Überbrücken der Trennung, die man im täglichen Leben der Israelis und Palästinenser findet. In den 1970er Jahren konnte man in Jerusalem jeden Sommer beobachten, wie Wassermelonen-Verkaufsstände entlang der innerstädtischen Grenzlinie eröffneten und sie abends in ein Band aus funkelnden Lichtern verwandelte. Araber und Juden konnten hier zusammenkommen und einfach gemeinsam ein Stück erfrischende Wassermelone genießen. Das Grenzgebiet, das sogenannte Niemandsland, wurde für kurze Zeit zu einem Ort der kulturellen Begegnung.

Diese Bauten sind lange vergangen, aber die Erinnerung an die Atmosphäre, an den Geschmack der Melonen und wofür sie standen, klingt noch immer nach. Die räumliche Begegnung zwischen verschiedenen Kulturen, Menschen, Sprachen, Gerüchen, Klängen, die so charakteristisch für Jerusalem ist, wurde wiederbelebt in dem Projekt „Meeting Point“, unter einer Brücke zwischen den Stadtteilen Katamonim, Pat und Beit Safafa. Die ephemere Baustruktur, die errichtet wurde, stand als künstlerisches Objekt, das die vorhandenen örtlichen Beziehungen und Kräfte für sich widerspiegelt und die Funktionen einer Bühne, mit den damit verbundenen vielfältigen Aktionen, und einen Wassermelonenverkaufsstand in der Tradition Jerusalems aufnahm.

Einfache und effiziente Konstruktion | Ein gemeinsames Projekt mit vielen Helfern

Die Konstruktion wurde von einer Gruppe Architekturstudenten der Technischen Universität Berlin unter der Leitung von Professor Barlieb und des Architekten Michael Seitz geplant und gebaut. Zu den Studenten gehörten Ömer Acar, Laurie Andraschko, Sophie Anuth, Jonas Brodzinski, Franziska Ducklauß, Johannes Hackethal, Elisabeth von Hausen, Sebastian Labis, Ruven Rotzinger und Annelene Stielau.

Das Projekt, eine Initiative der Muslala Gruppe, wurde geboren als eine Zusammenarbeit zwischen zahlreichen Organisationen, Menschen und Gruppen, die fest daran glauben, dass das, was wir gemeinsam haben, größer ist, als das, was uns unterscheidet, dass einfache Freuden die besten sind.

Der Gedanke, Menschen zusammen zu führen, bildet die Grundlage des Entwurfs des „Meeting Point“. Eine deutliche einladende Geste wird durch eine große Eingangstreppe aus Richtung Beit Safafa und Pat, die auf die sich im Obergeschoss öffnende Bühnenplattform führt, erzeugt. Der Melonenverkauf wurde im Erdgeschoss unter der Plattform eingerichtet und entsprach in seiner Atmosphäre der Wirkung der traditionellen „Basta“. Die Elemente des Baues waren der großzügige Zugang, der Wassermelonenstand, der wie ein Wald aus Holzpfosten erschien, die flache, leichte Rampe und die große Treppe, die auf die Hauptbühne führte, die wie eine zurückgezogene Höhle wirkte, die sich ruhig und wie selbstverständlich in den Ort eingefügt.

Die Konstruktion basierte auf dem Prinzip des „Ballon Framing“ und setzte sich aus 18 Leichtbau-Holzrahmen-Modulen zusammen. Diese Art der Konstruktion unterstützte die Atmosphäre der Basta und ermöglichte die Mitarbeit nichtprofessioneller Helfer beim Bau. Aufgrund des einfachen und effizienten Prinzips war es möglich, den Bauprozess innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne von 10 Tagen durchzuführen. Wichtig war es, Toleranzen von Beginn an einzuplanen. Vom Bauort wurden, auch aus finanziellen Gründen, keine exakten Vermessungen durchgeführt. Vorhanden waren lediglich Pläne zur Landschaftsplanung vom Stadtplanungsamt. Das bedeutete ein enormes Vertrauen in die Situation vor Ort. Um unsere Konstruktion zu testen, bauten wir vorab in Berlin einen kompletten Holzrahmen im Maßstab 1:1.

Dank der engagierten Arbeit und Kooperation der deutschen Studenten, der israelischen und palästinensischen Künstler und vieler freiwilliger Helfer vor Ort wurde das Projekt ein voller Erfolg.

Die Sto-Stiftung ist Partner bei Projekten der TU Berlin und unterstützte auch die Summer School „Meeting Point Jerusalem“. Der übergeordnete Zweck der gemeinnützigen Stiftung ist, das Bewusstsein für die Bedeutung der umwelt- und menschengerechten Gestaltung des Lebensraumes zu fördern. In der Projekt- und Forschungsförderung initiiert und unterstützt die Stiftung Projekte aus dem Baubereich.

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Kontakt

TU BERLIN

Fakultät VI Planen Bauen Umwelt

Institut für Architektur

Fachgebiet Architekturdarstellung und Gestaltung

Prof. Christophe DM Barlieb

Sekretariat A28, Inst. für Architektur,

Straße des 17. Juni 152,

10623 Berlin

sandra.heck@tu-berlin.de

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