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Jordi Badia | BAAS arquitectura | Barcelona

Am 17. November präsentierte Jordi Badia von BAAS arquitectura seinen Vortrag zur Architektur

November Reihe 2016 in Mailand

Jordi Badia (1961) ist Gründer und Leiter von BAAS Arquitectura und Professor am ETSAB in Barcelona. BAAS Arquitectura erhielt 2014 von Catalunya Construcció eine besondere Erwähnung für das Alta Diagonal Building in Barcelona. 2013 wurde das Büro bei der Biennale Venedig mit dem Copper Laus für Vogadors ausgezeichnet und war in den Jahren 2014, 2012 und 2010 Finalist bei den FAD Awards.

BAAS Arquitectura ist ein multidisziplinäres Büro, das sich seit seiner Gründung 1994 mit Architektur, Innenarchitektur und Stadtplanung befasst. Architektur bedeutet für BAAS, einfache und elegante Lösungen für Probleme zu finden, und dabei technische und ökologische Qualität mit emotionaler Wertigkeit zu verbinden. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Restaurierungs- und Renovierungsprojekte auch an denkmalgeschützten Gebäuden.

Jordi Badia sprach über Architektur im Allgemeinen und ging dabei auf einige Grundbegriffe (Stadt, Leerräume, Ethik, Komfort) ein. Die größte Herausforderung für Architekten besteht darin, mit der vorhandenen Struktur von Städten umzugehen. In diesem Zusammenhang sind bebaute Flächen ebenso wichtig wie unbebaute: das heißt, eine Stadt besteht hauptsächlich aus Leerräumen, und Aufgabe der Architektur ist es, diese Leerräume zu formen.

In seinem mit Verweisen auf Filme und Kunstwerke gespickten Vortrag stellte Badia einige der jüngsten Projekte von BAAS vor. Das Ancienne Tuilerie de Limoux war eine ehemalige Ziegelei: das Konzept von BAAS betont die Relevanz und den Wert des vorhandenen Gebäudes. Dafür wurde die ehemalige Fabrik entkernt und eine Freiluft-Lobby hinzugefügt, die alle neuen Gebäude des Komplexes verbindet. Keramik, Gitterwerk und Ziegel im alten Gebäudekomplex dienten als Inspiration für die bei den neuen Gebäudeteilen verwendeten Materialien, so dass das Neue sich in die Morphologie des Bestehenden einfügt.

Das Konzept für die Oliva Artés Factory in Barcelona entstand im Rahmen eines Wettbewerbs für die Renovierung einer alten Fabrik und deren Umbau in ein Museum. Als die Bauarbeiten aus Geldmangel eingestellt wurden, wünschte die Stadtverwaltung den Erhalt des Gebäudes. BAAS entschied sich dafür, die Atmosphäre der alten Fabrik zu erhalten und brachte dafür Kunststofffolien an den Fenstern an und installierte Hängeleuchten an der Decke. Diese ringartige Lichtkonstruktion trennt den äußeren Bereich mit einer großen Dauerausstellung vom inneren Bereich, der Wechselausstellungen vorbehalten ist.

Der Erhalt von Bestehendem ist ein zentrales Thema der Architektur von BAAS. Beispielspielhaft zeigt das der Vorschlag, den das Büro bei einem Wettbewerb für die University of Cinema in Katowice, einer Bergbaustadt im südlichen Polen, einreichte. Die Ausschreibung verlangte den Abriss des vorhandenen dunklen Backsteingebäudes. BAAS entschied sich dagegen für den Erhalt des Gebäudes und dessen Ergänzung durch einen abstrakten Aufsatz, der sich in das angrenzende Ensemble einfügt. Ein zentraler Innenhof verbindet die verschiedenen Teile des Komplexes, die in niedrigeren, von der Straße aus nicht einsehbaren Gebäuden untergebracht sind.

Anhand der Renovierung von Alta Diagonal, einem Bürogebäude in Barcelona aus den 1990er-Jahren, veranschaulichte Badia die Schwierigkeit, an Gebäuden zu arbeiten, die weder alt noch neu sind. Mit Hilfe einer Vorstudie zu dem Gebäude ergründeten die Architekten dessen ursprüngliche Werte und orientierten sich an ihnen dann bei der Renovierung. Der Zugang von der Avenida Diagonal wurde mit der Lobby verschmolzen und als ein öffentlicher Platz gestaltet. Ein Holzbaldachin verleiht dabei dem Eingangsbereich eine menschliche Dimension.

Das Can Framis Museum in Barcelona präsentiert sich als ein Komplex von übereinander gelagerten Schichten, bei dem neue Gebäude zu einer ehemaligen Fabrik hinzugefügt wurden. Die Verwendung von Kalkmörtel für die Außenfassaden ermöglicht die Vermischung von vorhandenem Mauerwerk und Sichtbeton: die Fassaden werden so zu einer Kollage von Texturen und zum Spiegel der Geschichte des Gebäudes im Lauf der Zeit.

Video-Interview mit Jordi Badia

Das Video finden Sie auf dem YouTube-Kanal der Sto-Stiftung

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