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Interior Scholarship | Blogbeitrag 03-2018 | Naomi Rossignol

Vorstellungskraft ist die einzige Grenze

Naomi Rossignol ist Gewinnerin des Interior Scholarship von AIT und Sto-Stiftung. Foto: Sto-Stiftung / AIT / Bettina Theuerkauf

Anfang Februar hatte ich Gelegenheit, bei einem Architekturprojekt mit Keramik zu arbeiten. Wir hatten in der Schule den Auftrag erhalten, einen Pavillon für den Garten des weltberühmten Clowns Slava Polunin zu entwerfen. Von der magischen Welt dieses Künstlers fasziniert, habe ich mir große Meteoriten vorgestellt, die in seinem Garten landen würden und in denen wir uns ausruhen könnten.

Ich wurde inspiriert von Edelsteinen, gewöhnlichen Steinen, den lebhaften Farben von Libellen und von den Meteoriten selbst. Als Teil des Forschungsprozesses habe ich die Ausstellung “Meteoriten, zwischen Himmel und Erde” in Paris und das Museum für Naturkunde in Berlin besucht, die mir Informationen und Inspiration lieferten, um mein Projekt zu entwickeln. Zuerst theoretisch, wie die Meteoriten entstehen, wie sie zusammengesetzt sind, woher sie kommen und wie sie die Erde erreichen. Danach physisch, welche Formen, Farben und Texturen sie haben.

Mit Lehm und Glasur zu arbeiten, hat mir geholfen, auf einfache Art dieses organische Universum umzusetzen und meine eigene Sprache zu entwickeln. Intuitiv habe ich damit begonnen, Modelle von Meteoriten im Maßstab 1:20, 1:10 zu erstellen, wobei ich schwarzen Lehm verwendet und eine Schicht Glasur vor dem Brennen aufgetragen habe, um ihnen Farbe zu verleihen. Bei diesem Prozess hat es mir besonders Spaß gemacht, mit Feuer zu arbeiten. Der Herstellungsprozess hat eine neue Dimension erfahren, als ich die Meteoritenmodelle für mehr als 72 Stunden bei 1040° C in einen Brennofen getan habe. Zum ersten Mal hatte ich keine Kontrolle darüber, wie mein Entwurf letztendlich aussehen würde.

Technisch gesehen kam meine Inspiration von der Arbeit des Assemble Studios und deren Projekten "Strukturen der Landschaft" und "Der Trüffel" – wegen der Verwendung von metallischen Strukturen und der Konstruktionsmethode. Parallel dazu habe ich Brennmethoden wie Raku und Holzbrennöfen studiert, um eine gigantische Verbrennung zu erreichen, die den Meteoriten quais kochen würde. Und zum Schluss habe ich aufgrund dieser Forschung zwei Szenarien für eine mögliche Umsetzung im Maßstab 1:1 entwickelt.

Parallel habe ich mit Holzkohle viele Skizzen von den Meteoriten erstellt, um ein Gefühl für ihre Energie und ihren Charakter zu entwickeln. Darunter auch eine 1:1-Zeichnung, was sich als eine echte physische Erfahrung herausstellte. Das brachte ausladende Bewegungen mit sich, eine spontane Choreografie, die ein Freund mit seiner Kamera aufzeichnete. Zusätzlich, um etwas Kontext und Geschichte hinzuzufügen, habe ich die Meteoriten im Freien und in Bewegung fotografiert.

Das Projekt wurde in Paris vorgestellt und Ende März auch dem Kunden, Slava und seinem Team. Auch wenn das Projekt nicht über eine konzeptuelle und experimentelle Stufe hinauskommen sollte, so habe ich doch eine tiefe Beziehung zur Arbeit mit Keramik aufbauen können und hoffe, dass ich diese authentische Technik bei zukünftigen Projekten auch weiterhin einsetzen kann.

Über Naomi Rossignol

Die in Hong Kong geborene Französin studiert seit 2014 an der Royal Academy of Art in Den Haag, Niederlande, Innenarchitektur und Möbeldesign. Nach ihrem Abitur lebte und lernte die Stipendiatin im Rahmen des „Rotary-International-Youth-Programs“ ein Jahr in Thailand. Zu Beginn ihres Studiums besuchte sie einen einjährigen Kunst-Vorbereitungskurs in Paris. Ihr Interesse für Reisen, Kunst, Tanzen, Meditation und Tai Chi zieht sich in verschiedenen Kombinationen durch ihr bisheriges Leben: Als Hostess in der Martel Greiner Gallery in Paris, bei einem zweimonatigen Tanztrainig in Australien oder der Teilnahme an einem Workshop im Rahmen der Biennale Interieur sowie an Wettbewerben wie dem Solar Decathlon Europe konnte sie prägende Erfahrungen in verschiedenen Bereichen sammeln. Zusätzlich ist Naomi Rossignol sehr sprachinteressiert und spricht fünf Sprachen auf unterschiedlichen Niveaus.

Pressekontakt

a1kommunikation Schweizer GmbH
Oberdorfstraße 31 A
70794 Filderstadt
www.a1kommunikation.de

Bei Fragen können Sie sich gerne bei uns melden

Kirsten Ludwig
T.: +49 711 9454161-20
klu@a1kommunikation.de

Anne Bambauer, Stiftungsrätin Kommunikation
info@sto-stiftung.com