„Der Meister hätte gereicht – aber ich wollte alles wissen“
Florian Grünwald (23) aus München ist Maler-Geselle in dritter Generation. Der ambitionierte Münchner plant längerfristig, den Familienbetrieb zu übernehmen. Dafür hat er Pinsel und Malerkittel für zwei Jahre gegen die Schulbank getauscht und absolviert eine Zusatzausbildung zum „staatlich geprüften Farb- und Lacktechniker" inklusive Meisterprüfung und – nach einer Zusatzprüfung - Hochschulreife. Gefördert wird er dabei von der gemeinnützigen Sto-Stiftung mit einem Stipendium.
„Jungen Menschen, die sich für den Beruf des Malers- und Lackierers entscheiden und gute Noten vorweisen, steht eine interessante Karriere offen. Diese zu unterstützen ist ein Schwerpunkt der Stiftung. Das fördern wir mit dem Konzept unserer Bildungspyramide, die von der Berufsschule bis zum Master-Studium führt. Der „Farb- und Lacktechniker“ ist eine der Stufen“, sagt Konrad Richter, Stiftungsrat Handwerk der Sto-Stiftung. „Wir motivieren junge Menschen, ihre Fertigkeiten zu erkennen und zu erweitern. Denn nach dem Meister ist noch lange nicht Schluss. Ihnen stehen im Handwerk viele Wege offen. Dabei fördern und begleiten wir sie“, erklärt Richter weiter.
Dem möchte Florian Grünwald gern zustimmen. „Für die Betriebsübernahme hätte der Meister gereicht, aber ich wollte alles wissen“, erklärt der angehende Farb- und Lacktechniker selbstbewusst. „Ich finde die Ausbildung klasse! Der Stoff, den ich auf der Fachschule vermittelt bekomme, ist mehr als erhofft. Wir lernen nicht nur, wie man welche Produkte verarbeitet, sondern auch das gesamte Hintergrundwissen dazu“, sagt Grünwald hoch erfreut.
Das zur erfolgreichen Führungskraft neben Fachwissen aber auch Persönlichkeit gehört und die Fähigkeit, adäquat mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden zu kommunizieren, weiß der Stipendiat spätestens seit dem Seminar zu diesem Thema, das in Dresden neben Sightseeing bekannter Baudenkmäler, wie zum Beispiel der Semper Oper, ebenfalls auf dem Programm stand. Das erworbene Wissen nimmt Grünwald mit auf seinen Karriereweg. Die vier Tage in der Elbmetropole nutzte er zusätzlich zum Kennenlernen anderer Stipendiaten und zum Netzwerken.
Wer die Ausbildung zum „staatlich geprüften Farb- und Lacktechniker“ anvisiert, ist an einer der sieben staatlichen Fachschulen für Farbe und Gestaltung in Deutschland genau richtig – neben München auch in Fulda, Hamburg, Hildesheim, Lahr, Berlin sowie Stuttgart. Nach dem Abschluss können die Absolventen als Techniker Führungsaufgaben in Handwerk, Handel und Industrie übernehmen oder sich selbstständig machen und einen eigenen Betrieb führen.
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Staatlich geprüfte Farb- und Lacktechniker
Die Sto-Stiftung fördert in ihrem Konzept „Bildungspyramide“ die Weiterbildung von Handwerksgesellen zum „staatlich geprüften Farb- und Lacktechniker“ mit einem Stipendium für je einen Studierenden an mittlerweile sieben Fachschulen in Deutschland. Pro Semester werden die Stipendiaten mit jeweils 1.000 Euro unterstützt. Zudem nehmen sie an zwei Seminaren teil.
Fachschulen sind Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung. Die Bildungsgänge in den Fachbereichen, die zum „Staatlich geprüften Farb- und Lacktechniker“ führen, schließen an eine berufliche Erstausbildung und an erworbene Berufserfahrungen an. Zweijähriger Vollzeitzeitunterricht führt Studierende zum staatlich anerkannten Berufsabschluss. Nach der Teilnahme im Fach Berufs- und Arbeitspädagogik können sie zudem die Ausbildereignungsprüfung sowie die Meisterprüfung ablegen und erwerben durch eine Zusatzprüfung sogar die Hochschulreife. Mit der beruflichen Weiterbildung wird der Nachwuchs befähigt, Führungsaufgaben in Betrieben, Unternehmen, Verwaltungen und Einrichtungen zu übernehmen oder selbstständig und verantwortungsvoll einen eigenen Betrieb zu führen.