Das Interior Scholarship – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung ist entschieden
Das Interior Scholarship – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung wird in diesem Jahr vier Mal vergeben. Während der Jurysitzung am 26. Juli 2019 überzeugte je eine Studierende der Hochschule für Gestaltung und Kunst, CH-Basel und Estonian Academy of Arts, EE-Tallinn sowie zwei Studierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule, DE-Halle. Mit einem monatlichen Zuschuss von jeweils 500 Euro zum Lebensunterhalt wird es den Studierenden ein Jahr lang ermöglicht, sich voll und ganz ihrem Studium widmen zu können.
Das mit insgesamt 24.000 Euro dotierte Interior Scholarship – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung wurde 2019 zum neunten Mal vergeben. Wie auch in den letzten Jahren war die Beteiligung mit rund 70 Bewerbern aus 14 Ländern und 25 Nationalitäten europaweit. Durchgesetzt haben sich in diesem Jahr Lara Grandchamp (Hochschule für Gestaltung und Kunst, CH-Basel), Karolin Kull (Estonian Academy of Arts, EE-Tallinn), Alfiia Koneeva und Janna Theda Radlow (beide Burg Giebichenstein Kunsthochschule, DE-Halle).
Während der Jurysitzung am 26. Juli 2019 im AIT-ArchitekturSalon bewerteten und diskutierten Giorgio Gullotta (GIORGIO GULLOTTA ARCHITEKTEN, DE-Hamburg), Sabine Krumrey (brandherm + krumrey interior architecture, DE-Hamburg), Tamara Pallasch (pallasch interiordesign, DE-Berlin), Ushi Tamborriello (ushitamborriello Innenarchitektur Szenenbild, CH-Rieden b. Baden), Peter Cheret2/8 (Mitglied des Stiftungsrats der Sto-Stiftung, Cheret Bozic Architekten BDA DWB und Universität Stuttgart, DE-Stuttgart) sowie Uwe Koos (Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Sto-Stiftung, DEStühlingen) sowohl die Qualität der eingereichten Studienarbeiten als auch die kreativen Entwürfe zur diesjährigen Stegreifaufgabe, die zum sechsten Mal ein Kriterium der Bewerbung darstellte. In diesem Jahr sollten die Studierenden zum Thema „Weaving“ einen Raum unter folgenden Fragestellungen entwerfen: Wie übernimmt die Natur den Raum? Wie übernimmt der Raum die Natur? Definiere Zwischenräume, welche bei der Betrachtung vom Miteinander von Natur und Raum entstehen können: Welche Bereiche können neu generiert werden, wenn die Natur einen Raum erschafft, der bis dato nicht existent war? Welche atmosphärische Bedeutung übernimmt dann dieser Raum mit welchen Herausforderungen? Wann genau wird dieser Raum zum Raum und wann ist dieser ein Nicht-Raum? Kann dieser verwobene Raum ein geschützter Ort persönlicher Freiheit und Souveränität sein?
Nach einem Verfahren aus drei Runden und ausgiebiger Diskussion entschied sich die Jury einstimmig für die Gewinner, die vor allem durch eine eigene Haltung und kreative Denkweise herausstechen. Das zur Verfügung stehende Preisgeld von 24.000 Euro wurde auf vier Studierende aus Deutschland, der Schweiz und Estland aufgeteilt, die sich nun über einen monatlichen Zuschuss von je 500 Euro freuen dürfen.
Finanziert werden die Stipendien von der Sto-Stiftung, die die „Ausbildung der jungen Generation […] als eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft“ versteht und den Gewinnern ein Jahr lang ein sorgenfreies Studieren ermöglichen möchte. Aus diesem Grund unterstützt die Sto-Stiftung junge Menschen in ihrer akademischen Ausbildung. Als übergeordneten Zweck greift sie das Leitmotiv „Bewusst bauen“ der Sto SE & Co. KGaA auf und hat sich weltweite Technologieführerschaft in der Branche für eine menschliche und nachhaltige Gestaltung gebauter Lebensräume zum Ziel gesetzt.
„Bei der Beurteilung der vielen guten Arbeiten, spielte die Kontinuität der einzelnen Auseinandersetzungen eine entscheidende Rolle. Das erkennbare Ringen um die eigene Handschrift und eine klare eigenständige Haltung waren wesentliche Parameter bei der Betrachtung durch die Jury. Mit rund 70 Beiträgen aus mehr als 25 Ländern lag eine erstaunliche Vielfalt und Diversität der Einreichungen vor, die die unterschiedlichen kulturellen Prägungen widerspiegelten. Dabei kam der Stegreifaufgabe, durch die eine Art Laborsituation geschaffen wurde, eine besondere Bedeutung zu. Der Stegreif erwies sich in seiner Eigenart als exemplarisch wichtige Ergänzung des Portfolios. Aufgrund der hohen Qualität der Einreichungen konnten auch dieses Jahr wieder vier Stipendien vergeben werden, was alle Beteiligten sehr erfreut hat.“
Statement der Jury am 26. Juli 2018, DE-Hamburg
Die Stipendiatinnen des Interior Scholarship 2019/2020
Lara Grandchamp
Hochschule für Gestaltung und Kunst, CH-Basel
Juryurteil
Lara Grandchamp zeigt eine hohe Eigenständigkeit in der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der räumlichen Thematik. Die eingereichten Arbeiten sind geprägt durch ein subtiles, durchgängiges Erscheinungsbild und bestechen in der grafisch sorgfältigen Aufarbeitung. Die abgebildeten räumlichen Fragestellungen, die ihren Arbeiten zugrunde liegen, weisen eine große Vielfalt auf und sind thematisch adäquat übersetzt und aufbereitet. Die ausgewählten Darstellungstechniken reichen von der Zeichnung über grafische Mittel bis zur Collage und erreichen eine poetische Tiefe mit suggestiver Wirkung.
Alfiia Koneeva
Burg Giebichenstein Kunsthochschule, DE-Halle
Juryurteil
Besonders überzeugend war Alviia Koneevas Entwurf zur Stegreifaufgabe, der sowohl eigentümlich und überraschend als auch spielerisch und dennoch präzise ist. Über eine unerwartete Materialität und Formensprache hat sie Räume entwickelt, die durch ihre Stringenz überzeugen. Das Wesen ihrer besonderen und ganz eigenen Herangehensweise zeigt sich auch in den weiteren Arbeiten ihres Portfolios.
Karolin Kull
Estonian Academy of Arts, EE-Tallinn
Juryurteil
Die analytische Herangehensweise, die Karolin Kulls Arbeit zugrunde liegt, lassen ihre Entwürfe am Ende gleichermaßen abstrakt und konkret erscheinen. Dabei setzt sie den Maßstab ihrer Arbeiten immer in Bezug zum Menschen. Ihre durchgängig klare Handschrift spiegelt sich in ganz unterschiedlichen Darstellungsformen wider. Besonders hervorzuheben ist der poetische Minimalismus, der ihre Entwürfe prägt.
Janna Theda Radlow
Burg Giebichenstein Kunsthochschule, DE-Halle
Juryurteil
Der spannende Möbelentwurf in Janna Theda Radlows Portfolio überzeugte ebenso wie ihre durchgängig gute und ansprechende Entwurfsdarstellung. Ihre Stegreifaufgabe hat sie sowohl poetisch witzig als auch visionär gut gelöst. In ihren Entwürfen nimmt sie Bezug auf aktuelle Themen unserer Zeit wie dem Bedürfnis nach individuellen und qualitativ hochwertigen Rückzugsorten.Die Juroren 2019/2020
Giorgio Gullotta
GIORGIO GULLOTTA ARCHITEKTEN, DE-Hamburg
Giorgio Gullotta gründete nach einer Mitarbeit bei Gerkan Marg und Partner und einer Büropartnerschaft mit H. Akyol und P.Kamps im Jahr 2006 Giorgio Gullotta Architekten. Gemeinsam mit einem internationalen Team von Architekten, Innenarchitekten und Ingenieuren realisiert er nationale sowie internationale Projekte eines jeden Maßstabs. Unter dem Aspekten „ganzheitlich gedachter Realisierungsprozesse“ sowie „hoher qualitativer Baukunst“ werden alle Projekte, ungeachtet ihrer Größe, vom Entwurf bis zur Übergabe eines Gebäudes an den Bauherren gedacht und umgesetzt.
Sabine Krumrey
brandherm + krumrey interior architecture, DE-Hamburg
Sabine Krumrey studierte Innenarchitektur an der FH Rosenheim. Nach dem Diplom folgten verschiedene Stationen in Innenarchitekturbüros im Süden Deutschlands, bevor sie sich im Jahr 1993 mit einem Büro für Innenarchitektur selbständig machte, ab dem Jahr 1996 in Zusammenarbeit mit Susanne Brandherm. Das gemeinsame Büro brandherm krumrey interior architecture mit Standorten in Hamburg und Köln wurde im Jahr 1999 gegründet. Die Arbeitsschwerpunkte des vielfach ausgezeichneten Büros liegen im Bereich Gesundheitswesen, Shop- und Messegestaltung, Hoteleinrichtungen, Office- und Privateinrichtungen. Neben einer regen Vortrags- und Jurytätigkeit ist Sabine Krumrey seit März 2015 als Dozentin im Fachbereich ‘Raumkonzepte und Design’ an der AMD Akademie Mode und Design in Hamburg tätig.
Tamara Pallasch
pallasch interiordesign, DE-Berlin
Tamara Pallasch legt mit ihrem Berliner Büro Pallasch Interiordesign den Schwerpunkt auf individuelles Interiordesign im Hotel- und Gastronomiebereich sowie im hochwertigem privaten Innenausbau. Die Basis für die Gestaltung eines Hotels ist der Ort. Diesen zu erkunden und herauszufinden was ihn besonders macht, welche Kontexte aber auch welche neuen Wege beschritten werden müssen, damit ein zeitgemäßes Hotel entstehen kann, ist die große Herausforderung. Für ihre Hotelkonzepte gewann das Büro zahlreiche internationale Preise.
Ushi Tamborriello
ushitamborriello Innenarchitektur Szenenbild, CH-Rieden b. Baden
Ushi Tamborriello schafft als Innenarchitektin und Szenenbildnerin mit ihrem Büro in der Schweiz auf internationaler Ebene viel beachtete Rauminszenierungen. Einen Schwerpunkt legt sie bei ihrer Arbeit auf die Gestaltung ästhetisch eigenständiger Räume, in denen verdichtete Atmosphären neue sinnliche Erfahrungen ermöglichen. Besondere Anerkennung erwarb sie sich in den vergangenen Jahren als Designerin von innovativen Bädern und Wellness Anlagen.
Peter Cheret
Mitglied des Stiftungsrats der Sto-Stiftung, Cheret Bozic Architekten BDA DWB und Universität Stuttgart, DE-Stuttgart
Im Anschluss an sein Architekturstudium an der FH Konstanz und der Universität Stuttgart arbeitete Peter Cheret zunächst als freier Architekt, bevor er 1988 das Büro Cheret und Englert gründete. 1993 folgte die Bürogründung von Cheret Bozic Architekten. Seiner Lehrtätigkeit im Fach Einführen in das Entwerfen an der Universität Stuttgart und der Professurvertretung an der FH Trier folgte 1995 der Ruf als Professor an die Universität Stuttgart am Institut für Baukonstruktion und Entwerfen. Zudem ist er im Stiftungsrat Architektur der Sto-Stiftung
Uwe Koos
Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Sto-Stiftung, DE-Stühlingen
Nach seiner Ausbildung zum Maler- und Lackierermeister folgte ein Studium zum Farbdesigner. Ein Studienaufenthalt führte Uwe Koos an die University of Minnesota in die USA. Nach einer freiberuflichen Tätigkeit im Bereich Farbe und Design baute Uwe Koos den Bereich Farbdesign für das Unternehmen Sto mit Studios in Deutschland, Europa, Nordamerika und Asien auf. Über 30 Jahre verantwortete er in der Sto AG die die Positionierung des Strategischen Designs und die internationale Marketingkommunikation. Seit Gründung der Sto-Stiftung im Jahr 2005 ist Uwe Koos Vorsitzender des Vorstandes.
Kristina Bacht
Kuratorin AIT-ArchitekturSalons und Verlagsleiterin, DE-Hamburg
Kristina Bacht studierte Architektur- und Städtebau an der Technische Universiteit Delft/Niederlande und der Universidad Tecnica Federico Santa Maria in Valparaiso/Chile. Während und nach ihrem Studium arbeitete sie in verschiedenen international tätigen Architekturbüros in Deutschland, den USA und den Niederlanden. Seit 2005 ist Kristina Bacht bei AIT-Dialog mit dem Arbeitsschwerpunkt Architekturkommunikation beschäftigt, wo sie 2009 die AIT-ArchitekturSalons mit Standorten in Hamburg, Köln und München entwickelte und aufbaute. Als leitende Kuratorin der Galerien organisiert sie Ausstellungen international renommierter Architekten und ist verantwortlich für zahlreiche internationale Architekturkongresse und -symposien, Wettbewerbe, Workshops, Fokusgruppen sowie redaktionelle Veranstaltungen, Architekturmagazine und -publikationen. Von 2009-2013 war sie stellvertretende Verlagsleiterin, seit 2013 ist sie Verlagsleiterin.
Pressekontakt
Ir. Kristina Bacht (MSc Arch)
Kuratorin | Leiterin AIT-ArchitekturSalons
Verlagsleiterin
Gesellschaft für Knowhow-Transfer in Architektur und Bauwesen mbH
Bei den Mühren 70 | 20457 Hamburg
Fon: +49 (0)40 / 70 70 898-11
Fax: +49 (0)40 / 70 70 898-20
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