Blog 02
Für das erste Maiwochenende bereiteten wir mit unseren Kollegen von ARCH+ die erste Ausgabe der ARCH+ displays vor. Dieses neue Ausstellungsformat bietet neben der etablierten Vortragsreihe ARCH+ features eine neue Möglichkeit, relevante Gedanken und Ideen zu präsentieren und so einen Diskurs anzuregen.
Zum Auftakt wurden die Nieves Zines dem Publikum vorgestellt. Zines sind kleine, selbstgemachte, im Eigenverlag herausgegebene und vertriebene Publikationen in kleiner Auflage. Der Schweizer Nieves Verlag bringt seit über zehn Jahren monatlich drei solche Zines in einer Auflage von 100 Exemplaren heraus, die von internationalen Künstlern gestaltet werden. Die Auflage wird mit einfachen Mitteln im Copyshop vervielfältigt und produziert. Innerhalb dieser Vorgaben sind die geladenen Gestalter völlig frei. Im Mittelpunkt stehen dabei die DIY-Ethik und der demokratische Zugang zur Kunst. Diese Aspekte haben den Ausschlag dafür gegeben, die Nieves Zines zum Auftakt der Reihe zu präsentieren. Lässt sich dieser Anspruch auch auf den Architekturdiskurs übertragen?
Bei der Vernissage am 30. April sprach der Künstler Stefan Marx über seine Arbeit und die Kooperation mit Nieves. Bereits als Jugendlicher begann er innerhalb seiner kleinstädtischen Skater-Szene, Illustrationen für ein eigenes Bekleidungslabel und Fanzines anzufertigen. Inzwischen ist er weltweit künstlerisch tätig und seine vielfältigen Begegnungen dokumentiert er anhand von Reisezeichnungen in seiner Serie bei Nieves. Im Rahmen des Gallery Weekend Berlin hatten viele Besucher die Möglichkeit, Einblicke in dieses ungewöhnliche Magazinformat zu bekommen.
In den kommenden Tagen werden wir unsere Arbeit erneut auf die schriftliche Ausarbeitung der Recherche zur Architektur in Flandern fokussieren. Im Vordergrund steht weiterhin die Vermittlung der einzelnen Projekte durch prägnante Kurztexte. Die nächsten Schritte werden sich um die weiterführende Bearbeitung der Texte und des Bildmaterials drehen sowie die Planung der Publikation beinhalten.
Parallel bereiten wir uns auf die nächste öffentliche Veranstaltung am 14. Mai vor. Dabei werden Ralph Eue und Florian Wüst Ausschnitte ihrer kürzlich erschienenen DVD-Edition „Die moderne Stadt“ präsentieren, die sich allesamt kritisch mit dem modernen Städte- und Wohnungsbau auseinandersetzen. Im Anschluss werden sie mit Joachim Krausse über das Thema diskutieren, der selbst in den siebziger Jahren für den WDR Filme über den Arbeiterwohnungsbau realisiert hat.
Anastasia Svirski, Anna Luise Schubert, Linda Lackner