Blog 01 | Quangtuan Ta
Als Stipendiat der Sto Stiftung und des ARCH+ Vereins habe ich die Gelegenheit, über die zeitgenössische vietnamesische Architektur zu forschen. Die Arbeit hat zum Ziel, unter dem Aspekt der klimatischen Anpassung eine ökonomisch wie ökologisch zukunftsfähige Architektur vorzustellen.
Die Forschung hat es mir ermöglicht, zum einen mit dem international übergreifenden Netzwerk und den vielseitigen Tätigkeiten des ARCH+ Vereins erstmals einen Bezug zu meinem kulturellen Hintergrund herzustellen und zum anderen mich inhaltlich weiterhin mit der „Kleinen Architektur“ im Rahmen des Forschungsschwerpunktes unter theoretisch-kritischen Gesichtspunkten zu beschäftigen.
Meine Tätigkeit umfasst bisher die inhaltliche Recherche und grafische Ausarbeitung der Forschungsergebnisse sowie die direkte Kommunikation mit internationalen Autoren und Architekten. Ein spannender Teil war die Analyse von Projekten auf grafischer und textlicher Ebene. Durch das direkte Mentoring der zwei Chefredakteure von ARCH+, Nikolaus Kuhnert und Anh-Linh Ngo, konnte ich besonders viel über methodische Prozesse in der Architekturkommunikation erlernen und aufgrund des fortlaufenden Austausches meine kritische Haltung gegenüber Architektur stärker ausprägen. Das selbst-organisierende und offene Arbeitsumfeld, das der ARCH+ Verein bietet, erinnert stark an ein Atelier. Motivierend kommt hinzu, dass durch die Kooperation mit ARCH+ die Forschungsergebnisse publiziert werden können. Doch auch die Veranstaltungen wie ARCH+ Features und ARCH+ Displays bieten Denkanstöße und die Möglichkeit, andere Formen der Architekturkommunikation und unterschiedliche Formate des Diskurses auszutesten.
Quangtuan Ta ist derzeit Stipendiat der Sto Stiftung und des ARCH+ Vereins. Er studierte an der TU Carolo-Wilhelm zu Braunschweig und der Universität Tokio.
Während seines Auslandsaufenthaltes in Japan arbeitete er an der Verwirklichung von kleinen Projekten, unter anderen am Serpentine Pavillon bei Sou Fujimoto Architects und dem 99 Failures Pavillon am Obuchi-Lab.
Seit dem Studium liegen seine Interessen in der räumlichen Auseinandersetzung mit der Dezentralität, dem Konstrukt von Zwischenräumen und der Tendenz zum kleinen Maßstab. In dieser Hinsicht fokussierte sich seine Abschlussthesis „Unknown Field – UNESCO Laboratory“ auf eine mögliche Schnittstelle zum landschaftlichen Kontext.