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BAUHAUS-Sanierung: Max-Liebling-Haus wird Dokumentationszentrum

Deutsch-israelisches Kooperationsprojekt in Tel Aviv geht 2020 in die nächste Runde

 

Im Frühjahr haben deutsche Stuckateur- und Maler-Azubis zusammen mit israelischen Handwerkern und Studenten die denkmalgeschützte Fassade des im Stil des BAUHAUS errichteten Max-Liebling-Hauses in Tel Aviv restauriert. Unterstützt wurden sie bei ihrer Arbeit von der gemeinnützigen Sto-Stiftung. Am 19. September 2019 wird das Gebäude nun offiziell seiner Bestimmung als deutsch-israelisches Dokumentations-, Vermittlungs- und Kompetenzzentrum übergeben.

Konrad Richter, Stiftungsrat Handwerk der Sto-Stiftung, freut sich über das gelungene Projekt: „Der erfolgreiche Workshop am Max-Liebling-Haus in Tel Aviv hat gezeigt, was über Ländergrenzen hinweg erreicht werden kann. Gemeinsam arbeiten, voneinander lernen, zusammen Freizeit gestalten, das ist unser Beitrag zu einer weltoffenen Gesellschaft.“

Doch damit nicht genug: Ein Team bestehend aus zwei angehenden Berufsschullehrern und drei Schülern der Maler-Fachschule in Wuppertal plant im Frühjahr kommenden Jahres wieder in Tel Aviv sein. Zusammen mit drei israelischen Malern sollen im nächsten Schritt auch im Innenraum Wände, Decken, Türen und Fensterrahmen denkmalschutzgerecht saniert werden.

Junge Handwerker erneuern alte Fassade

Die Sanierung der Fassade wurde als Jugendcamp konzipiert, das junge deutsche und israelische Handwerker zusammenführt. Sie ist Teil der Kooperation „Open for Renovation“, die vom Amt für Bundesbau (ABB) in Mainz als Vertretung der Bundesregierung und der Geschäftsstelle Weiße Stadt Tel Aviv koordiniert wird. Die gemeinnützige Sto-Stiftung finanzierte und organisierte den deutsch-israelischen Workshop zur Fassadensanierung. Unterstützung erhielt das Projekt auch durch die Berufsschule in Leonberg und das Kompetenzzentrum der Stuckateure in Rutesheim sowie von Fachschülern der sieben Fachschulen Deutschlands.

Symbolträchtiges Weltkulturerbe

Anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, der 2015 begangen wurde, vereinbarten beide Regierungen die beispielhafte denkmalschutzgerechte Komplettsanierung des Max-Liebling-Hauses. Der Leiter des Denkmalschutzamtes Tel Aviv und verantwortliche Architekt Jeramie Hoffmann fasst den Zweck der Arbeiten zusammen: „Die Sanierung des Max-Liebling-Hauses ist ein Symbol für die gesamte Weiße Stadt und ihre Bauhaus-Architektur: Sie macht der Öffentlichkeit dieses kulturelle Erbe der Stadt bewusster.“

Das Projekt hat einen sowohl kulturhistorisch als auch bautechnisch und interkulturell bedeutsamen Rahmen: 100 Jahre Bauhaus. Das jetzt sanierte Max-Liebling-Haus ist eines von rund 4.000 Wohngebäuden der Weißen Stadt, die nach 1933 von deutschen Bauhaus-Architekten jüdischen Glaubens in Tel Aviv errichtet worden waren. Die Bauten sind ein typisches Beispiel für den durch Bauhaus-Elemente geprägten „Internationalen Stil“ und gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Etwa 2.000 Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Informationen zur Weißen Stadt Tel Aviv: www.whitecitycenter.org.

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