Architekturpreis für Guga S'Thebe
Im Rahmen der Light + Building in Frankfurt am Main wurden die Gewinner der AIT-Awards 2016 bekannt gegeben. In der Sonderkategorie „Newcomer“ wurde mit „Guga S’Thebe“ ein internationales Kultur- und Jugendzentrum ausgezeichnet, das dem Ort Langa, einem Township von Kapstadt Identität verleiht. Die gemeinnützige Sto-Stiftung unterstützte Planung und Realisierung eines Ergänzungsbaus durch Studierende aus Deutschland, Südafrika und den Vereinigten Staaten.
Studenten der PBSA Düsseldorf, der RWTH Aachen, der Detmolder Hochschule für Architektur und Innenarchitektur, des Georgia Institute of Technology und der UCT Kapstadt hatten den Neubau gemeinsam mit der südafrikanischen Architektin Carin Smuts sowie weiteren Partnern entworfen, geplant und umgesetzt. Intensiv eingebunden waren dabei die späteren Nutzer und lokale Künstler.
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die von lokalen Lehrern und Künstlern unterrichtet werden, ist ein Schwerpunkt des Kulturzentrums. Guga S’Thebe ist ein Ort, der abseits von Schulen und oft schwierigen Verhältnissen Raum für gemeinsames Lernen, Musizieren, Kreativität, Betreuung, Verpflegung und Bildung bietet. Im Rahmen eines Charity Projekts wurde das an seine Grenzen stoßende Gebäude um einen Multifunktionsbereich, eine Bibliothek sowie Räumlichkeiten für Workshops ergänzt.
„Guga S’Thebe“ gehörte im Summer-School-Wettbewerb der Sto-Stiftung zwei Jahre hintereinander zu den Preisträgern. Dieser Wettbewerb fördert studentische Exkursionen in alle Welt zur Vermittlung von theoretischen und praktischen Grundsätzen eines nachhaltigen und energetisch optimierten Bauens. Durch Partizipation, soziale Integration und den Einsatz von wiederverwerteten Materialien konnte in Langa das multifunktionale Gebäude errichtet werden.
Der Juryvorsitzende Jan Störmer betonte in seiner Laudatio: “Kernstück des Projektes ist es, die soziale Verantwortung von Architektur zu verstehen und mit eigenen Händen umzusetzen. Selbstbau-Programme sind das ideale Format im Architekturstudium, um Lehre, Forschung und Praxis zu verbinden.“
Uwe Koos, Vorsitzender des Sto-Stiftungsvorstands: „Besonders an dem Projekt ist, dass die Studenten wirklich Hand anlegen konnten – in einem Umfeld, das nicht nur fachliche Fähigkeiten fördert, sondern auch die Persönlichkeit entwickelt. Ich freue mich, das wir als Stiftung unseren Beitrag leisten konnten.“
Juryurteil
1. Preis in der Kategorie „Newcomer“Guga S’Thebe Children Theatre, ZA‐CapetownPBSA Düsseldorf, DE‐Germany
Kernstück dieses Lehrkonzeptes ist ein Verständnis von Architektur als soziale Verantwortlichkeit und diese mit eigenen Händen in allen Konsequenzen umzusetzen.
Selbstbau-Programme sind das ideale Lehrformat innerhalb des Architekturstudiums, um Lehre, Forschung und Praxis zu verbinden. Zusätzlich bietet die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit viele Potentiale.
Die unmittelbare Erfahrung der Projekte prägt die Studenten nachhaltig, aber auch die südafrikanischen Helfer, Bewohner des Townships und deren Familien. Studierende lernen, die selbst entwickelten Entwürfe selbst auszuführen, mit allem was dazu gehört: Fähigkeit zu Improvisation und Bewusstsein für Materialökonomie, zugleich aber auch hohes Bewusstsein für bauliche Qualität und Angemessenheit. Die lokalen jugendlichen und erwachsenen Helfer erlernen eigenverantwortliches und selbstbewussteres Handeln und den nachhaltigen Umgang mit Material.
AIT-Award
Der 2012 ins Leben gerufene AIT-Award ist einer der größten Wettbewerbe für Architektur und Innenarchitektur weltweit. In den acht Kategorien Wohnen, Hotel/Gastronomie, Retail/Messe, Büro/Verwaltung, Gesundheit/Pflege, Sport/Freizeit, Öffentliche Bauten/Bildung, Industrie/Gewerbe und in den zwei Sonderkategorien Affordable Living und Newcomer wird ein AIT Award für das beste Projekt vergeben. Eine hochkarätig besetze Jury kürte die weltweit besten Projekte. Eingereicht worden waren 810 Exposés aus 35 Ländern. Mehr Informationen unter: www.ait-award.com
Blog zum Projekt Guga S’ThebeLogbuch design.develop.build.