ARCH+ Praktikum | Blog 02/2018 | Lorenz Seidl
Die ARCH+ Ausgabe 231 "The Property Issue" diskutiert gesellschaftliche und politische Perspektiven für eine neue Architekturpraxis und stellt dabei die Bodenfrage in Hinblick auf Eigentumsverhältnisse und Zugangsmöglichkeiten als Basis für die Raumproduktion in den Fokus. Gemeinsam mit Ilkin Akpinar habe ich dafür das Glossar zur Bodenpolitik verfasst, das die wichtigsten juristischen Begriffe erklärt.
Dabei recherchierten wir unter anderem zu Themen wie Bodenfonds, Bodenvorratspolitik, Bodenwertsteuer, Bodenwertzuwachssteuer, Erbbaurecht, Planungswertausgleich und Vorkaufsrecht. Es galt eine Menge an Gesetzestexten durchzuarbeiten, die Materie für die Leserschaft interessant aufzubereiten und Querverweise herzustellen. Wichtig war uns, einen Überblick über die Steuerungsmöglichkeiten seitens der öffentlichen Hand zu geben, wobei kollektive Entwicklungsmodelle wie etwa der Community Land Trust, Genossenschaften oder das Mietshäuser Syndikat im Vordergrund standen. Am Beispiel der Grundsteuer, die sich nach wie vor auf Basis veralteter Bodenwerte berechnet, wird die Aktualität und Notwendigkeit einer Bodenreform deutlich.
Für mich war es extrem spannend zu sehen, wie aus einer ersten Idee ein fertiger Beitrag entsteht: wie inhaltliche und formale Entscheidungen in der Redaktion diskutiert, Texte lektoriert und Bildkonzepte entwickelt werden. Es war eine Freude meinen ersten in der ARCH+ publizierten Text dann in Händen zu halten.
Lorenz Seidl
Lorenz Seidl studiert Architektur an der Technischen Universität Wien und arbeitete unter anderem bei NMPB Architekten in Wien. Im Laufe des Studiums verlagerte sich sein Interesse vor allem durch die intensive Auseinandersetzung mit Stadt und Territorium am Institut für Städtebau von der baulichen Praxis zu theoretischen, urbanistischen Fragestellungen. Lorenz interessiert sich für eine kritische Architekturposition, die sich wieder vermehrt am Mensch und der Gesellschaft orientiert.