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ARCH+ Praktikum | Angelika Hinterbrandner | Blog 01/2019

Datatopia never ends

Floating University - Bild: Angelika Hinterbrandner

Angelika Hinterbrandner

Bei Antritt meines Stipendiums habe ich mich gefragt, wie sich Inhalte vermitteln und zu Papier bringen lassen. Kurz vor Ende stehen wir knapp vor der Drucklegung von ARCH+ 234 Datatopia. Ein fertiges Heft ist nur noch wenige Korrekturrunden entfernt, was sich nach einem langen und aufwendigen Produktionszyklus surreal anfühlt. Das Projekt ist weit mehr als nur ein Heft. Datatopia reiht sich in den Zyklus der projekt bauhaus Hefte ein und ist inhaltlich eng mit der projekt bauhaus Werkstatt und Summer School Datatopia verknüpft, die im September 2018 stattgefunden haben und zu meinen Jahreshighlights zählen.

Die Veranstaltung bleibt nicht nur wegen der performativen Offenheit der Floating University, in der diskutiert, zugehört und reflektiert wurde, in meiner Erinnerung, sondern auch aufgrund der behandelten Fragestellungen und der Zahl an klugen Denker*innen. Neben Keller Easterling Geschirr abspülen, während Benjamin Bratton nebenbei mit Beatriz Colomina plaudert: macht man nicht alle Tage. Die von raumlabor kuratierten, räumlichen Zufälligkeiten ließen ein schwellenloses Diskutieren mit interessanten Persönlichkeiten zur Selbstverständlichkeit werden.

Wir leben in einer Zeit der gesellschaftlichen Umbrüche. Während wir auf die leuchtenden Screens unserer Smartphones starren, formieren sich politische Strukturen neu, globale Machtverhältnisse verschieben sich. Während immer neue populistische Aufreger die Medienlandschaft dominieren, baut das Silicon Valley an unserer hyper-techno-optimierten Zukunft. Währenddessen baut sich China als Gegenmodell auf, mit dem Unterschied, dass es weniger um gläserne Konsument*innen als vielmehr um gläserne Bürger*innen geht. Damit die Gesellschaft und die kommende Generation, zu der ich mich zähle, mit diesen Herausforderungen umgehen lernen, müsste es einen transdisziplinären Diskurs und neue Arten der Ausbildung geben, die über den eigenen Tellerrand hinausgehen. Das ist etwas, was ich bei ARCH+ live miterleben und mitgestalten konnte.

So weit meine ganz persönliche, unvollständige Aneinanderreihung von Themen, die mich sowohl während der Summer School als auch heute beschäftigen. Eine der zentralen Fragen, die ich mir gerade auch hinsichtlich des nahenden Endes meines Studiums stelle: Wo will ich als Gestalterin in dieser Welt stehen? Und ja, ich schreibe hier ganz bewusst nicht Architektin, weil ich mich viel zu wenig mit dem engen Bild, das der Berufsalltag heute vorgibt, identifizieren kann.

„Durchdringen und Verstehen“ das hatte ich mir zu Beginn des Stipendiums gewünscht. Heute stehe ich vor mehr Fragen denn je. Neugierde niemals abzulegen, Dinge permanent zu hinterfragen und eine Position zu entwickeln – das sind die Werkzeuge, die ich von meiner Zeit bei ARCH+ mitnehme. Ein gutes Gepäck für alles, was noch kommen wird.

Ich möchte mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen des ARCH+ Teams bedanken, die meine Zeit zu einer spannenden und lehrreichen gemacht haben. Danke für das große Vertrauen in meine Arbeit, die offenen Ohren für meine Gedanken, Ideen und Anmerkungen. Danke ebenso an die Sto-Stiftung und den ARCH+ Förderverein, die durch das Stipendium einen Möglichkeitsraum abseits des Curriculums schaffen, sich mit Themen auseinanderzusetzen, für die während des Studienalltags oft kein Raum bleibt.

Angelika Hinterbrandner studiert Architektur an der Technischen Universität Graz. Während des Studiums zog es sie nach Rotterdam, Hong Kong, Basel und Berlin, wo sie unter anderem für MVRDV und Buchner Bründler Architekten arbeitete.

www.ahinterbrandner.com

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