ARCH+ | Abschlussbericht Julius Grambow
In den ARCH+ Ausgaben über Berlin sowie Singapur, Myanmar, Indonesien und Kambodscha, an denen ich vom Spätsommer 2020 bis Frühling 2021 beteiligt war, konnte man einen Leitfaden erkennen: Wiederkehrend ging es um den drängenden Willen einer variablen Raumnutzung, die nach einer ephemeren Phase der experimentellen Freiheit nun zunehmend im „Grauen Gold“ der Finanzindustrie zu erstarren droht.
Es sind vor allem die jungen Büros und marginalisierten Gruppen gewesen, welche seit dem stürmischen Aufbruch der 1960er-Jahre bis in die Gegenwart das Diktat von spekulativer Bodenpraxis und unflexiblen Baurecht ablehnen. Trotz der prekär gebliebenen Ausgangslage positionieren sich RaumplanerIinnen, die den überbordenden Portfoliobauten mitsamt den dahinterstehenden Machtstrukturen Alternativen entgegenstellen wollen. Die beiden Berlin-Hefte und das bald erscheinende über Südostasien zeigen, dass es sich mehr denn je lohnt, den Blick außerhalb der eigenen Blase zu richten und die gängigen Strukturen unserer Branche aufzubrechen.
Das Stipendium der Sto-Stiftung hat es mir ermöglicht, nach meinem Bachelorabschluss 2020 an der TU München an diesen drei Themenheften mitzuwirken. Trotz der Pandemie war Alltag sehr abwechslungsreich. Durch Tätigkeiten wie Bild- und Quellenrecherche, Textbearbeitung, grafische Vorbereitung der Beiträge und umfassende globale Korrespondenz mit AutorIinnen, Bildagenturen, staatlichen AkteurIinnen und ForscheI:innen wurde mir ein vielfältiger Eindruck von postkolonialer bzw. der daraus resultierenden spekulativen Raumentwicklung vermittelt.
Liebe Sto-Stiftung, liebes Team der ARCH+, vielen Dank für diese intensive und erfüllende Zeit!