Sto-Stiftung gibt Projekte des diesjährigen DesignBuild-Wettbewerbs bekannt
Mit dem DesignBuild-Wettbewerb ermuntert die Sto-Stiftung Architekturstudierende, kreative Lösungen für reale Bauprojekte zu entwickeln. Teams entwerfen hierfür beispielsweise Gebäude, wobei sie ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigen. Dieser praxisorientierte Ansatz unterstützt innovatives Denken und bietet den jungen Talenten eine einzigartige Erfahrung in Bauwesen und Architektur.
„Dieses Mal hatten wir etwas weniger Teilnehmer als im Jahr zuvor, die Qualität der Beiträge ist jedoch insgesamt hoch“, sagt Professor Ralf Pasel, TU Berlin, PASEL-K Architects, Sto-Stiftung. „Das hat uns natürlich sehr gefreut und bei dem ein oder anderen Jurymitglied sogar den Wunsch ausgelöst, doch am liebsten selbst an einem der Projekte teilnehmen zu dürfen.“ Neben Pasel gehören Marleen van Driel, Ammodo Architecture, Amsterdam, und Professor Jacob van Rijs, TU Berlin, MVRDV zur Fachjury.
2025 fördert die Sto-Stiftung elf Projekte aus Deutschland, Österreich, Italien, Großbritannien und den USA. Diese Vorhaben stachen aus den insgesamt 32 Einsendungen heraus, weil sie unter anderem einen ungewöhnlichen Ansatz verfolgen, soziale Relevanz besitzen sowie interkulturell und interdisziplinär angelegt sind.
Breites Spektrum spannender Projekte
In der Kategorie DesignBuildPROJECT entschied sich die Jury für zehn vielversprechende Vorhaben:
Das Team von Ursula Hartig (CoCoon Studio, Postdam) widmet sich in Zusammenarbeit unter anderem mit der Oregon University dem Thema Obdachlosigkeit. Die „FOOD Bruton Design Intensive 2025“ in Eugene/USA zeigt einen relevanten und integrativen Ansatz, mit dem Thema Obdachlosigkeit umzugehen, und wie Gemeinschaftsbildung mit gesellschaftlich marginalisierten Gruppen gelingen kann.
Den Umbau des Vereinshauses Symposion Lindabrunn haben sich Prof. Peter Fattinger (TU Wien) und seine Arbeitsgruppe vorgenommen. Die Transformation des bestehenden Holzbaus erlaubt einen sehr reflektierten Umgang mit dem Ort und seinen räumlichen Bedingungen.
Die von Studierenden initiierte Intervention „Headland – ein Brachland Kulturfestival“ mit Prof. Michael Hirschbichler (HCU Hamburg) aktiviert mit einer eigenen Festivalarchitektur eine Brache im Hamburger Hafen und entdeckt diesen Ort durch vielfältige Programmierungen neu.
Das Projekt „Marinella Beach Lifeguard Towers: A Blueprint for Sustainable Co-Design” von Piccardo Emmanuele im sizilianischen Porto Empedocle integriert nachhaltiges Design mit sozialer Interaktion. Durch Community-orientierte Koproduktionsprozesse werden in Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure vernachlässigte Küstengebiete auf Sizilien wiederbelebt.
Reuse.practice von Johannes Zerfaß (Baukreisel e.V., Berlin) zielt auf die Entwicklung eines sozialen Treffpunkts im Asiat-Park im belgischen Vilvoorde ab und bietet durch die Umsetzung eines Night-Shops einen Ort für junge Menschen in Brüssel an.
David Kretschmann (Das Blumen e.V.) und sein Team bauen einen leerstehenden Erotik-Laden in einen Begegnungsort für die Kultur- und Kunstszene in Darmstadt um. Das Projekt fördert auf subtile Art die niedrigschwellige Entwicklung benachteiligter Nachbarschaften.
Wie Ruinen zu Orten für neue, zirkuläre und ressourcenschonende Ansätze der Raumproduktion werden können, untersucht Lennart Wolff (Association School of Architecture, London) mit seiner Arbeitsgruppe.
Plastikmüll als Rohstoffquelle für das Bauwesen ist der vielversprechende Ausgangspunkt des Projektes „Polydome – ein Raum aus Plastik“ von Prof. Ignacio Borrego (TU Berlin). Mit seinen Studenten entwickelt er eine starke Vision, wie sich Plastikabfälle als Baustoffe einsetzen lassen.
RepairRetainReuse widmet sich der nachhaltigen Umnutzung von Kirchenleerständen. Anhand des konkreten Beispiels der Zionskirche in Düsseldorf erforscht die Arbeitsgruppe von Prof. Judith Reitz (HS Düsseldorf PBSA) durch interdisziplinäre und kreative Ansätze die Transformation sakraler Räume in der Praxis.
Im Mittelpunkt des von Prof. Stefan Krötsch (HTWG Konstanz) betreuten DesignBuild-Redesign-Projekts „Community Competence Centre Nkoranga, Tansania“ stehen der Bau eines Dorfzentrums mit Gästehaus für Volontäre des ortsansässigen Waisenhauses sowie von Ausbildungsräumen für die in Nkoranga wirkende Weltschule.
In der Kategorie DesignBuildREFLECT unterstützt die Sto-Stiftung ein spannendes Konzept: Thomas Schaplik (HS Düsseldorf, PBSA) untersucht DesignBUILD-Projekte als Verhandlungsräume im Zeitalter der Reparatur- und Umbaukultur. Ziel des ambitionierten Forschungsprojektes ist es, evaluierbare Kriterien wie kulturelle Sensibilität, Reparaturfähigkeit und Nachhaltigkeit zur systematischen Bewertung von DesignBuild-Projekten zu entwickeln. Das Vorhaben trägt unmittelbar zur Erforschung und Theoriebildung von DesignBuild-Projekten bei, die als Architekturlabore für soziale Teilhabe und kulturelle Sensibilität dienen, indem sie Partizipation, Resilienz und neue öffentliche Räume fördern.
Das hochaufgelöste Bildmaterial finden Sie hier zum Download.