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Nachbericht | Joe Morris bei der November Reihe 2018 in London

Einblicke zum Wohnungsbau in London

Im Mittelpunkt der diesjährigen November Reihe in London steht der Wohnungsbau. Der erste der vier Redner, der zu diesem Thema an der UEL School of Architecture sprach, war Joe Morris, Gründer und Direktor des Londoner Büros Morris + Company.

Morris + Company wurde 2018 gegründet und ist eine Weiterentwicklung des Büros Duggan-Morris Architects, das Morris 2004 mitbegründete. Das Büro ist in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld stetig gewachsen und besteht heute aus 50 Mitarbeitern sowie einer neuen Niederlassung in Kopenhagen. Der Großteil der Arbeit des Büros erfolgt in Großbritannien, zu ihren Projekten gehört das markante und preisgekrönte R7 Building in King's Cross in London. Morris hielt Vorlesungen in Barcelona und Kopenhagen, ebenso in The Bartlett in London, wo er auch studiert hat.

In seinem Vortrag stellte Joe Morris Wohnprojekte aus dem Portfolio des Büros vor, um zu beleuchten, was es heute bedeutet, in London Wohnungen zu bauen. Die Projekte reichten von maßgeschneiderten Einfamilienhäusern bis hin zu großen und mittleren privaten Wohnungsbauprojekten. Dazu gehörten Seniorenwohnungen, spezialisierte Seniorenheime, bezahlbares Wohnen und preiswerte Wohngemeinschaften.

Joe Morris eröffnete den Vortrag mit einem Einblick in die Kultur des Büros, das auch im Gemeinde- und Gewerbebereich aktiv ist. Morris + Company ist ein eng verbundenes Team mit einer kollegialen Arbeitsweise, das regelmäßig andere Büros zu sich einlädt, um gemeinsam zu lernen. Das Büro erkundet Neues und nutzt das Handwerk, um Innovationen und den Entwicklungsprozess voranzutreiben. Umfangreiche Modellbauarbeiten kommen zum Einsatz, um Probleme zu lösen und Ideen zu Raum und Licht zu finden. Im Büro denkt man ständig über den Prozess nach und reflektiert über die Geschichte der Architektur in Geschichte Londons, um Innovationen zu entwickeln.

Das erste Projekt, das Joe Morris präsentierte, war das Familienhaus in Kings Grove, Peckham, das er entwarf und in dem er lebte. Das Haus steht auf ehemals brachliegendem Industriegelände zwischen Vorstadtterrassen und wurde auf Initiative der lokalen Regierung gebaut, um solche Leerstellen zu besetzen. In diesem Zusammenhang betonte Morris die Bedeutung von Landschaften und die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Raum.

Joe Morris beschrieb weiterhin die direkte Zusammenarbeit mit einem Endverbraucher und die Bedeutung des tiefen Verständnisses für die kleinen alltäglichen Dinge des Lebensstils eines Menschen, um ihm ein Zuhause zu gestalten. Er beschrieb, dass diese Erkenntnis mit einem Verständnis für den Kontext des Hauses und seiner Nachbarschaft in Einklang gebracht wurde. Er ging von maßgeschneiderten Einzelhäusern zu den zahlreichen Wohnprojekten des Büros über, die von ehemaligen Stallungen über Herrenhaussiedlungen bis hin zur Gestaltung einer Plattform für 220 Wohnungen für die Londoner Greenwich Peninsula reichen.

Für jedes Projekt, das er vorstellte, erklärte Joe Morris dem Publikum den jeweiligen Ansatz des Büros, von der Erforschung des Zwecks und der Auseinandersetzung mit dem Kontext bis hin zu den sorgfältigen Überlegungen über Materialität und Konstruktion. Er zeigte Fotografien, erläuterte Arbeitszeichnungen und Diagramme, die umfangreiche Experimente mit Typologien illustrierten, um Lösungen für komplexe Standorte und Entwicklerspezifikationen zu erzielen. Beispielsweise die Schaffung eines flexiblen Wohnraums für Familien innerhalb eines zugewiesenen 16 Quadratmeter großen Raumes für ein kostengünstiges Wohngemeinschaftsprojekt.

Neben diesem Einblick in die Arbeitsweise des Büros erörterte Joe Morris die umfangreichen Gespräche und Verhandlungen, die geführt wurden, um Wohnprojekte in London auf den Weg zu bringen. Er gab Beispiele für die Arbeit an Wohnbauprojekten innerhalb des eng gesetzten Rahmens eines Masterplans, für die Arbeit an Instruktionen mit Partnerbüros und für den Verkauf eines Entwurfs an Entwickler, Planungsorgane und Aktionsgruppen in komplexen und kontroversen politischen Kontexten.

Für jedes Projekt erläuterte Joe Morris auch die Überlegungen zu Kontext und Umgebung und erklärte, wie sich jedes Gebäude in seine Umgebung einfügt. Dazu gehörte ein Projekt, das in unmittelbarer Nähe eines denkmalgeschützten Kunsthandwerksgebäudes (Grade II) inmitten eines alten Waldes errichtet wurde, das aus beiden schöpfte, um kontextabhängige, zeitgenössische Wohnungen zu schaffen.

Das wiederkehrende Thema des Vortrags war die Suche nach der richtigen kreativen Antwort, um die Bedeutung der menschlichen Erfahrung mit dem wirtschaftlichen und politischen Kontext zu verbinden, in dem Wohnbau in London realisiert wird.

Programm der November Reihe in London

Interview mit Joe Morris

Das Video-Interview finden Sie auf dem YouTube-Kanal der Sto-Stiftung.

Pressekontakt

a1kommunikation Schweizer GmbH
Oberdorfstraße 31 A
70794 Filderstadt
www.a1kommunikation.de

Bei Fragen können Sie sich gerne bei uns melden

Kirsten Ludwig
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Anne Bambauer, Stiftungsrätin Kommunikation
info@sto-stiftung.com