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Lore Hauck | Stadt Land Frust - Stadt Land Lust

Blog-Beitrag der Preisträger interior scholarship 2015

Lore Hauck | Umkehrung Verkehr: "Wir brechen die Sehgewohnheiten und bringen Alltagsobjekte ins Bewusstsein und zum Tanzen"

Leitgedanke

Durch Veränderung erfährt Gewohntes Aufmerksamkeit. Es wird die Möglichkeit geboten, angestoßen durch entfachtes Interesse, Verwunderung und Neugierde Neues zu erleben.

Dinge, die uns täglich umgeben, werden zu Tatsachen. Besonders in öffentlichen Räumen finden wir uns mit räumlichen Situationen zurecht, die wir längst nicht mehr in Frage stellen, da wir uns ihrer Gestaltbarkeit entmächtigt fühlen. Hier möchte ich ansetzen und ein Spiel mit Gewohnheiten und Erwartungen wagen: hin zu einer Schärfung der alltäglichen Wahrnehmung für die gestaltete, reale Umwelt.

Ziel dieser Arbeit ist es, den Moment der Umkehrung zu fokussieren und in einer Form zu materialisieren, so dass er bewusst wahrgenommen, spürbar und erlebbar wird.

Lärm wird Klang

Der ausgewählte Ort für die fiktive Planung ist die Kreuzung Frankfurter Tor in Berlin. Als typischer Transit-Ort, wird er im Alltag oft passiert und befindet sich an einem zentralen Platz. Aufgrund seiner Lage und Lärmverschmutzung bleibt er als Aufenthaltsort jedoch ungenutzt. Dieses räumliche Potential möchte ich, im Hinblick auf den Platzmangel in Städten, nutzen. Inspiration für ein Wiederbelebungskonzept ist der Inklusions-Gedanke. Mein Anliegen ist es, den Verkehr nicht auszublenden, sondern aus ihm heraus eine neue Nutzung zu kreieren. Der Straßenverkehr wird zur Spielfigur mit der ich agiere, die Kreuzung zum Spielfeld auf dem ich mich bewege. Es gilt die lokalen Umstände zu nutzen und in lokale Qualitäten umzukehren.

Mein innenarchitektonischer Ansatz gilt der Ausgestaltung eines Raumes als Klangkörper und Kommunikations-instrument im urbanen Raum. Der Klangkörper soll den Moment fokussieren und materialisieren, indem sich Verkehrsgeräusche in Klänge umwandeln und eine Melodie produzieren. Ausgelöst, komponiert und rhythmisiert durch den Verkehr. Die Melodie ist nur an diesem Ort, zu dieser Zeit existent und erlebbar.

Dramaturgie

Öffnungen und dadurch entstehende Blickbeziehungen nach außen werden ganz bewusst eingesetzt. Es kommt zu einem Wechsel zwischen Einblick und Ausblick - zwischen Rückbesinnung und Wahrnehmung der Außenwelt. Der Lichteinfall lenkt die Bewegung im Raum und visualisiert die Dramaturgie. Der Raum fokussiert mit zunehmender räumlicher Verjüngung die Wahrnehmung nach vorne zum Ausblick auf die Kreuzung. Eine Erhebung, durch eine ansteigende Rampe auf diesen Punkt hin, wird zur Verkörperung eines neuen Blickwinkels auf die Außenwelt. Auf dem höchsten Punkt wird die Herkunft der Melodien dem Besucher ersichtlich. Ein schmaler Spalt lässt einen Ausblick auf die Straße und die vorbeifahrenden Autos zu. Der Verkehr wird als elektrisches Signal aufgenommen und im Inneren durch Klänge ersetzt. So entstehen im Zusammenwirken Melodien.

Pressekontakt

a1kommunikation Schweizer GmbH
Oberdorfstraße 31 A
70794 Filderstadt
www.a1kommunikation.de

Bei Fragen können Sie sich gerne bei uns melden

Kirsten Ludwig
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klu@a1kommunikation.de

Anne Bambauer, Stiftungsrätin Kommunikation
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