Zum Hauptinhalt springen

Green.Building.Solutions. 2015 | Die Zukunft muss anders laufen

Interview mit Dr. Karin Stieldorf, Technische Universität Wien, wissenschaftliche Leiterin der Summer School

Green.Building.Solutions. 2015 - Dr. Karin Stieldorf, wissenschaftliche Leitung

Kurz vor Ende der Green.Building.Solutions. 2015 – wie fällt ihr Fazit für dieses Jahr aus?

Besonders gut. Wahrscheinlich haben auch wir Betreuer inzwischen viel Erfahrung gesammelt. Es ist aber auch die Gruppe selbst. Sie ist besonders motiviert, interessiert und bereit mehr zu hinterfragen und selbst anzuwenden. Dieses Konzept geht besonders gut auf.

War es in diesem Jahr schwer Teilnehmer zu gewinnen oder wird es von Jahr zu Jahr leichter?

Es wird von Jahr zu Jahr leichter, weil es Mundpropaganda gibt. Wenn ich zurückdenke, wie lange wir schon an dem Thema dran sind und wie lange es gedauert hat, bis sich das wirklich etabliert, dann wird klar, warum es immer besser wird. Es muss sich in den Köpfen festsetzen, dass die Zukunft anders laufen muss, vor allem im Baubereich.

Gibt es nach Ihrer Kenntnis eine ähnliche Summer School wie die Green.Building.Solutions. irgendwo sonst in Österreich, oder in Europa?

Wir haben zwei Sommerschulen, die auch im österreichischen Konzept von mir gestaltet wurden. Ich denke auch, dass es sich gut verträgt. Es sind bereits die ersten Modelle in der zweiten Sommerschule, die gleich aufgebaut ist. Ich hab darauf geachtet dass die Vortragenden im ersten Fall mehr von der PU sind, also sie sind der PU näher und im zweiten Fall sind mehr Universitäten eingebunden.

Das heißt, ist das denn die zweite Green.Building.Solutions.?

Nein, die erste heißt „Vienna Green Summer Academy“. Das war auch die erste Sommerschule, die konzipiert wurde… Im Sommer ist es ja auch gut, wenn mal die einen und mal die andern zum Zug kommen, weil sechs Wochen durchgehend da zu sein nicht Jedermanns Sache ist und auch viele gern dabei sind. Damit erreichen wir auch einen viel größeren Kreis an Vortragenden.

Die Studenten die dort teilnehmen – wo kommen die her?

Wir haben weltweit alle Nationalitäten. Es ist mehr oder weniger zufällig, wie sich das zusammensetzt. Aber in beiden Fällen sind es einfach sehr unterschiedlich interessierte Studenten. Ein Student aus Brasilien der hat gleich beide gemacht.

Was ist bei der Green.Building.Solutions. das Entwurfsprojekt?

Das ist die Sanierung eines Wohnbaus aus den 50er Jahren in Kombination mit einem Dachaufbau. Es wird einfach das bestehende Gebäude saniert auf Passivhausqualität. Auch das müssen die Studenten entscheiden, welche Philosophie sie für das Projekt entwickeln und dann werden auf das Gebäude ein bis zwei Etagen draufgesetzt. Das ist gut und wichtig, damit auch die architektonischen Fähigkeiten der Studenten gefordert sind und auch, die Fähigkeiten und Lösungen untereinander abzustimmen.

Wir haben sehr gemischt, wir haben nicht nur Architekturstudenten, sondern wir auch Bauingenieure, Umweltwissenschaftler, Raumplaner und sogar eine Sozialwissenschaftlerin, die sich hier spezifisch um soziale Themen im Wohnbau bemüht. Die Zusammenarbeit und das Abstimmen all dieser Themen mit der Architektur ist das Ziel. Sogar soziale Aspekte können da einen großen Einfluss haben. Wir schauen sehr darauf, dass es Kommunikationsräume gibt, die Entstehung guter Nachbarschaften fördern, heute sind Großfamilien selten geworden und da kann eine gute Nachbarschaft helfen, die Lebensqualität zu erhöhen. Auch wenn Menschen älter …

Das ist ein Aspekt der im Wohnbereich in Deutschland verstärkt diskutiert wird.

Die Kommunikationsräume können da sein oder sie können fehlen. Ein weiterer Punkt ist, dass wir uns auch um die Außenräume kümmern. Auch da kann man nochmal Mehrwert gestalten.

Wie detailliert wird dieser Entwurf ausgearbeitet?

Relativ detailliert, es gibt einen Lageplan 1:500, dann den Grundriss und die Ansichten 1:100. Aber dann auch Fassadenschnitt und Details, dort wo es notwendig ist und das Projekt erklärt. Es muss nicht wie bei einer Einreichung oder einer Bauumsetzung ein realistischer, detailgenauer Entwurf ausgearbeitet werden, das geht gar nicht in der Zeit. Aber die Details, die für das Projekt wichtig sind, sollten schon dargestellt werden.

Im Praxisworkshop müssen die Studenten eine Woche lang ziemlich intensiv arbeiten. Wie viel Zeit braucht es in den anderen Projektgruppen, diesen Entwurf auszuarbeiten? Habe ich dann mein Vortragsprogramm und nachmittags noch ganz viel zu tun?

Die Studenten haben diese Woche kein Vortragsprogramm mehr. Das ist nur eine Projektwoche. Die kann man aber gut füllen.

Wir haben dieses Jahr etwas größere Gruppen, was sich auch bewährt hat. Ich war erst skeptisch ob das gut laufen wird, ob sie in der Lage sein werden, die Arbeiten gut miteinander zu harmonisieren und gut zu verteilen – und die schaffen das durch die Bahn.

Und präsentieren die Gruppen das Projekt auch?

Ja. Es gibt auch eine kleine Jury die das dann beurteilt und sagt, was gut oder schlecht ist. Ich habe festgestellt, dass die Studenten immer wieder von da nach da gehen und schauen, was die anderen tun. Ich freue mich sehr, dass das so gut funktioniert.

Pressekontakt

a1kommunikation Schweizer GmbH
Oberdorfstraße 31 A
70794 Filderstadt
www.a1kommunikation.de

Bei Fragen können Sie sich gerne bei uns melden

Kirsten Ludwig
T.: +49 711 9454161-20
klu@a1kommunikation.de

Anne Bambauer, Stiftungsrätin Kommunikation
info@sto-stiftung.com