Blog 02 | Katharina Kaufmann
Ab Ende Februar konzentrierten wir uns auf die Fertigstellung der Dokumentation des Projekt Bauhaus Symposiums, das der ARCH+ Verein als Träger des Projekts im September 2015 im Haus der Kulturen der Welt in Berlin durchgeführt hat. Die Publikation hat die Jahresfrage von 2015 zum Thema: Kann Gestaltung Gesellschaft verändern? Die Publikation ist die erste einer Folge von fünf Ausgaben, die das „Projekt Bauhaus“ bis zum Jubiläum des Bauhauses 2019 geplant hat.
Neben der eigenständigen Projektrecherche und Bildredaktion waren wir im Team mit der Organisation der Release-Veranstaltung beschäftigt, die am 17. März in den Kunst-Werken in Berlin stattfand. In diesem Rahmen wurde die Jahresfrage für 2016 bekannt gegeben und diskutiert: Kann Universalität spezifisch sein? Mehrere hundert Personen nahmen an den drei Diskussionspanels teil, die den Themen „Recht auf Wohnung“, „Recht auf Stadt“ und „Recht auf Welt“ gewidmet waren.
Momentan arbeiten wir an zwei Themen, die mit der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig in Zusammenhang stehen. Gemeinsam mit dem Schweizer Architekten Christian Kerez erarbeiten wir die theoretische Grundlage seines Beitrages „Incidental Space“ für den Schweizer Pavillon sowie in Kooperation mit dem Berliner Architekten Arno Brandlhuber das Thema „Legislating Architecture – Gesetze gestalten“. Pünktlich zur Eröffnung der Biennale Ende Mai sollen die Themen aufbereitet und publiziert werden.
In Form von Stadtstudien, sogenannten City Case Studies, wird bei „Legislating Architecture“ dargestellt, wie Gesetze die gebaute Umwelt geprägt und maßgeblich Einfluss auf das Stadtbild genommen haben. Ich beschäftigte mich in diesem Rahmen konkret mit den Städten Berlin und London. Während sich beispielsweise der Block, mit einer einheitlichen Traufhöhe von 22 Meter, als wohl markantestes Merkmal des Berliner Stadtbildes heraus kristallisiert hat und auf den Hobrechtplan aus dem Jahre 1862 zurückzuführen ist, nahm der große Brand 1666 und der daraufhin verabschiedete „First Rebuilding Act“ im Jahre 1667 maßgeblich Einfluss auf die Londoner Stadtstruktur. Neben der Recherche zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen habe ich im Zuge der City Case Studies Texte sowie aussagekräftige Grafiken und für die anschließenden Erarbeitung einer Präsentation erstellt.
Katharina Kaufmann zum Stipendienprogramm des ARCH+ Vereins in Zusammenarbeit mit der Sto-Stiftung. Blogbeitrag März 2016
Katharina Kaufmann ist derzeit Stipendiatin der Sto Stiftung und des ARCH+ Vereins. Sie studierte Architektur an der TU Graz und absolvierte darüber hinaus zwei Semester an der LTH Lund in Schweden.
Das Miteinbeziehen von gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Aspekten sieht Katharina Kaufmann als essentielle Aufgabe innerhalb eines Entwurfsprozesses.
2014 schloss sie ihr Studium an der TU Graz mit einer Diplomarbeit ab, die sich mit der „Platte“ im sozialistischen Wohnungsbau auseinandersetzt und deren Neuorganisation mittels behutsamer baulicher Eingriffe.