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Von gläsernen Blasen und massiven Mauern

Fashid Tavakolitehrani (Studio Fuksas) bei den November Talks 2014 in Bratislava

Bratislava, 21. November 2014. Massimiliano Fuksas ist ein italienischer Architekt, Designer, Dichter und Maler. Bereits 1967 eröffnete er sein erstes eigenes Studio in Rom. Seitdem sind weitere Büros in Paris, Wien, Frankfurt/M. und Shenzhen hinzugekommen. Fuksas ist bekannt für polierte skulpturale Ikonen. In Bratislava erklärt Fashid Tavakolitehrani (Büroleiter Rom) seine „Positionen der zeitgenössischen Architektur“. Studiogründer Fuksas stellte seine Herangehensweise einst im Gespräch mit Phin Foster wie folgt dar: „Ein Konflikt ist die vollständige Basis der Architektur. Ich verwende nie nur A oder B, es muss immer A und B sein.“

Wilde Bögen, organische Blasen und an mutierte Tiere erinnernde Formen kennzeichnen seine Projekte, sie stehen im Kontrast mit der auf die oder direkt in die Erde gesetzten Masse, entlastet durch transparente Materialien und Lichtflüsse. Eine Dualität der Gegenpole.

In vielen Arbeiten von Fuksas scheint es, als ob eine fremdartige, sich wellende und deformierende Entität die eindeutige geometrische Struktur stören wollte; an der Fassade, im Innenraum, oder in beiden gleichzeitig (MyZeil Shopping Mall, Frankfurt).

Manchmal überschwemmen Wellen die langweiligen Schachteln rechteckiger Formen. Fluide Metaforen eines im Wind wehenden Schleiers deuten die Figur einer Landschaft an – Festland, See oder Himmel. Nach Meinung von Tavakolitehrani handelt es sich wirklich um mathematische Überschreibungen der Naturelemente.

Dem gleichen Geist von extrovertierten pompösen Gesten folgt das Projekt für das Nardini Research Center and Auditorium im italienischen Vicenza. Zwei geneigte Elipsoiden – Labors mit Eingangsrampe und Treppen sowie ein in der Erde versenktes Auditorium.

Trotz einer überwiegenden Architektur vom Charakter einer schreienden Skulptur begegnet man unter den Bauten des italienischen Büros auch massiven Gebäuden. Schmunzelnd erinnert Tavakolitehrani sich in Bratislava: „Ich wollte mal wieder eine Wand bauen. Gerade haben wir in Mailand die New Milan Trade Fair vollendet und ich werde sehr froh sein, wenn ich nie mehr den Stahl oder das Glas sehen muss.“

Das Atelier Fuksas Studio hatte den Wettbewerb für den Entwurf des San Paolo Parish Complex im italienischen Perugia gewonnen und hat ihm die Form eines fantastischen Monumentes, das in einem anderen Monument verborgen ist, verliehen. Ängstlich schauen wir die Betonmasse an, die scheinbar durch eine höhere Kraft getragen wird. Die Ernsthaftigkeit der gesamten Komposition wurde durch unregelmäßige zitternde Fensterformen entlastet. Eine ähnliche Ruhe, ja sogar eine kühlende Stille, findet man im Ferrari Operational Headquarter and Research Centre in Modena. Die Szenen eines schweigenden Wasserpegels, subtile metallische Rahmen ausgedehnter Glasplatten, absolut glatte Kulissen wie vor einer Zeremonie und sprachlose Oberflächen, welche die Realität der Zeit verneinen. Vor allem der Wasserpegel vervielfacht hier die (einzige) Dynamik des Tages- und Nachtlichtes.

Zum Abschluss wird das Terminal 3 des Bao International Airport im chinesischen Shenzen vorgestellt, dessen länglicher Körper nicht nur durch die gefilterte Luft der Klimanalagen durchgeblasen, sonderns auch von einer enormen Lichtmenge erfüllt wird. Im Entwurf war die Dachhaut mit Hexagonalen perforiert. In den Innenraum gelingt das Maximum an Licht. Aber für den Fall, dass es auch dann nicht ausreichen sollte, wurde der Boden reflektierend entworfen. Auch dort, wo kein Wasser vorhanden ist, kann ein Spiegel für optische Spiele und Effekte geschaffen werden.

Massimilano Fuksas bei den November Conferences 2013 in Mailand (Film | 1:05:26 Min.)

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