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Das Interior Scholarship – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung ist entschieden

Das Interior Scholarship – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung – wird in diesem Jahr vier Mal vergeben.

Das Interior Scholarship – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung – wird in diesem Jahr vier Mal vergeben. Während der Jurysitzung am 13. August 2021 überzeugten je eine Studentin der Hochschule Düsseldorf, pbsa und Muthesius Kunsthochschule Kiel sowie je ein Student der Technischen Universität Wien und dem HEAD – Genève, Haute école d’art et de design die Jury. Mit einem monatlichen Zuschuss von jeweils 500 Euro zum Lebensunterhalt wird es den Studierenden ein Jahr lang ermöglicht, sich voll und ganz ihrem Studium zu widmen.

Das mit insgesamt 24.000 Euro dotierte Interior Scholarship – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung – wurde in diesem Jahr zum elften Mal vergeben. Wie auch in den vergangenen Jahren war die Resonanz auf das Stipendium mit 60 Bewerberinnen und Bewerbern aus 13 europäischen Ländern mit 21 Nationalitäten wieder beeindruckend groß. Durchgesetzt haben sich in diesem Jahr Sophia Janna Dinkel (Hochschule Düsseldorf, pbsa, DE-Düsseldorf), Christian Kellner (Technische Universität Wien, AT-Wien), Franziska Kocks (Muthesius Kunsthochschule, DE-Kiel) und Nobuyoshi Yokota (HEAD – Genève, Haute école d’art et de design, CH-Genf).

Während der Jurysitzung am 13. August 2021 im AIT-ArchitekturSalon Hamburg bewerteten und diskutierten Prof. Ralf Pasel (pasel.künzel architects/CODE | Construction + Design/Technische Universität Berlin, DE-Berlin), Prof. Karin Sander (Technische Hochschule Rosenheim, DE-Rosenheim), Simon Ulfstedt (Stipendiat des Interior Scholarship 2011/12, DE-Hamburg) und Maria Sieber (BAID Architektur, DE-Hamburg), die kurzfristig für Sabine Keggenhoff (KEGGENHOFF | PARTNER, DE-Arnsberg-Neheim) eingesprungen war, sowohl die Qualität der eingereichten Studienarbeiten, als auch die kreativen Entwürfe zur diesjährigen Stegreifaufgabe, die zum siebten Mal ein Kriterium der Bewerbung darstellte.

In diesem Jahr sollten die Studierenden sich mit dem Thema „People‘s Places. Die Rückeroberung des öffentlichen Raumes auseinandersetzen“. Angesichts einer zunehmenden virtuellen und sozialen Segregation der Gesellschaft ist es besonders wichtig, Räume zu schaffen, in denen spontane soziale Begegnungen möglich sind. In einem lebendigen städtischen Raum treffen Menschen unterschiedlicher Herkunft und kultureller Prägung, verschiedenen Alters, mit differenten Lebenserfahrungen unmittelbar und unwillkürlich aufeinander. Die Wahrnehmung dieser heterogenen Gesellschaft ist der erste Schritt diese anzuerkennen, um sie dann mitzugestalten.

Es galt, Ideen und Objekte sowie Interventionen zur temporären partiellen Aneignung von Dingen und Orten im öffentlichen Raum zu entwickeln, die zur Belebung der Stadt und zur gesellschaftlichen Identitätsbildung beitragen. Diese sollten in Form von individuell ausgewählten, das Konzept unterstützenden Darstellungstechniken, wie Visualisierungen, Modellfotos, Collagen, Zeichnungen, Skizzen oder Filmsequenzen, veranschaulicht und textlich ergänzt werden.

Nach einem Verfahren aus drei Runden und ausgiebiger Diskussion entschied sich die Jury einstimmig für die Gewinnerinnen und Gewinner, die vor allem durch eine eigene Haltung und kreative Denkweise herausstachen. Finanziert werden die Stipendien von der Sto-Stiftung, die die „Ausbildung der jungen Generation […] als eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft“ versteht und den Gewinnerinnen und Gewinner ein Jahr lang ein sorgenfreies Studieren ermöglichen möchte.

Jury-Vorsitzender Prof. Ralf Pasel, TU Berlin: „Auch in diesem Jahr konnten wir eine durchgehend hohe Qualität erkennen, die herausragende und differenzierte Gewinnerprofile hervorbrachte. Es ist beeindruckend, wie die Studierenden den Entwurf in den Mittelpunkt stellen und dabei experimentierfreudig und mit kreativem Forschergeist die Grenzen ausloten und nach neuen Möglichkeiten suchen. Sie denken in großen Maßstäben und entwickeln trotzdem Räume, die auf das Individuum eingehen. Die Studierenden stellen Fragen, probieren unterschiedliche Methodiken, suchen nach der besten Lösung. Bei den Einreichungen wird deutlich, dass sich Innenarchitektur und Urbanism bei den Studierenden an neuen Stellen begegnen, dass sie die Realität hinterfragen. Und genau hier braucht es Leute, die Fragen stellen, die Norm durchbrechen und Potentiale erkennen. Schön, dass wir einen Blick darauf werfen durften.“

Sophia Janna Dinkel, Hochschule Düsseldorf, pbsa, DE-Düsseldorf

Juryurteil: Sophia Dinkels gestalterische Position zeigt sich durch eine poetische Bildsprache und ihren Wunsch, gesamtgesellschaftliche Themen mit in ihre Arbeit zu integrieren. Mit reduzierten Ausdrucksmitteln verleiht sie ihren Projekten eine enorme Stärke, indem sie aus den größeren Maßstäben heraus in die Wahrnehmung des Einzelnen hinein zoomt, um so auch den Individualraum wahrnehmbar werden lässt. Von der Objekthaftigkeit verschmilzt ihre Arbeit durch additive Vielfalt jenseits journalistischer Vorgaben zu einem systemischen narrativen Ansatz, mit dem Sophia Dinkel einstimmig durch die Jury verdient unter die vier Stipendiaten gewählt wurde.

Christian Kellner, Technische Universität Wien, AT-Wien

Juryurteil: Christian Kellner hat mit seiner Bewerbung dargelegt, dass er den Raum als Initiator für visionäre Prozesse begreift, als ein gesellschaftswirksames Werkzeug mit immenser Kraft. Seine eingereichten Arbeiten dokumentieren ein Spannungsfeld zwischen hoher Sensibilität und atmosphärischer Dichte einerseits sowie Radikalität und soziologischer Vielschichtigkeit andererseits. Seine Position definiert sich über alle Maßstäbe hinweg, wodurch thematische Weitsicht und sinnliche Nähe mit Blick auf entwerferisches Denken und Handeln zusammenspielen. Leise und unaufgeregt.

Ästhetisch herausfordernd und konsequent erarbeitet er ein Konstrukt aus materiellen als auch immateriellen Raumbeziehungen, ohne formale Klischees zu bedienen. Die kommunikative Präsenz und Dialogfähigkeit der gezeigten Szenarien unterstreichen die narrative Qualität. Seine visuelle Ausdrucksweise betont eine ruhige und konsequente Haltung. Man kann spüren, dass sich die gezeigten Räume an tiefere Schichten der Wahrnehmung wenden. Ein Potential des Bewerbers, das unbedingt unterstützt, erforscht und weiterentwickelt werden muss. Die eingereichte Stegreifaufgabe entspricht dem dargestellten Profil des Bewerbers und überzeugt in Klarheit, Ästhetik und inhaltlicher Tiefe.

Franziska Kocks, Muthesuis Kunsthochschule, DE-Kiel

Juryurteil: Die Arbeit von Franziska Kocks überzeugt in ihrer Gesamtheit. Die einzelnen Projekte sind nicht nur anschaulich und verständlich dargestellt, sondern überzeugen auch in ihrer inhaltlichen an sich simplen Ausarbeitung. Die Herangehensweise und Motivation der Projekte entstehen aus grundsätzlichen und sozialen Fragestellungen. Die Gestaltung des Raums setzt sie ein, um dem Menschen eine erlebbare Atmosphäre zu geben. Dabei nutzt sie wenige Mittel, kreiert damit aber dennoch kraftvolle Entwürfe, die ganz nah am Menschen sind. Gleichzeitig zeigen die Arbeiten ihr tiefes Verständnis für Farbe und Licht im Raum. Franziska Kocks hat als ganzheitliche Gestalterin das Stipendium erhalten.

Nobuyoshi Yokota, HEAD – Genève, Haute école d’art et de design, CH-Genf

Juryurteil: Die Arbeiten von Nobuyoshi Yokota bestechen durch ihre vielseitigen konzeptionellen Ansätze und ein räumliches Verständnis jenseits herkömmlicher Maßstäbe. Über zukünftige ‚Food Cultures‘ im Mikro-Maßstab, zu imaginären Räumen, die aus ‚Verse Novels‘ generiert werden, hin zu ‚Reacting Spaces‘, Räumen, die die Schwelle ihrer Wahrnehmung in der physischen Präsenz ausloten, wird eine Experimentierfreude spürbar, aus der heraus nicht nur einzigartige Projekte entstehen, sondern die darüber hinaus tiefe Einblicke in ihre kreativen Entstehungsprozesse erlauben. Bestechend dabei ist die durchgängig hohe Qualität der Arbeiten, die in ihrem ganzheitlichen Ansatz die Schwelle des Konzeptionellen bis in die konkret gebaute Räumlichkeit, vom Entwurf bis in die Umsetzung ausloten.

Der klare innenräumliche Ansatz von Yokota geht dabei weit über das gewöhnliche Verständnis von Interior Design hinaus und eröffnet in überraschender Schönheit und kraftvoller Ästhetik die Manifestation des Raums durch die Unmittelbarkeit des Materials. In dieser komplexen Überlagerung verschmelzen die Grenzen zwischen innen und außen zu Raumerfahrungen, die nicht nur durch ihre Eigenständigkeit bestechen, sondern deren Charakter darüber hinaus vielseitige Nutzungen ermöglicht und bereits im Entstehungsprozess unterschiedlichste Akteure mit einbezieht.

Konsequenterweise zielt das Stegreifprojekt ‚Rail Wine Farm‘ auf Prozesse der Teilhabe ab, die durch ein gemeinschaftliches Projekt und das gemeinsame Schaffen kulturelle Barrieren überwindet und eine interaktive Kommunikation zwischen Arbeitslosen und lokalen Bewohnern verbessert.

Die Pressemeldung und dashochaufgelöste Bildmaterial finden Sie hier zum Download.

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